Bei Beni Mellal: Tour zur Fels-Kathedrale, R 302

Dieses Mal war es schwierig, ein bezahlbares Quartier zu finden, nachdem sich Beni Mellal als Großstadt entpuppt hatte. Also sind wir in die beginnende Dunkelheit hinein weitergefahren, und mit 3x Leute fragen sowie einem Moppedguide haben wir dann das ungewöhnlichste Domizil und gleichzeitig auch das beste Restaurant unserer Tour gefunden. Außerdem war der Besitzer passionierter Wanderer und kannte daher intensiv die Gebirgsregion südlich des Ortes. Von ihm stammen die Tipps für die beiden Runden.

Also ohne Gepäck auf die Tour zur “Kathedrale“, um den Stausee Bin el Ouidane herum, auf einer Schotterpiste an der Kathedrale vorbei bis Zaouit Ahansal. Dort kamen wir erst am Nachmittag an. Aber zum Glück erwartete uns da eine neue Alphaltstraße, die uns über 2 Pässe mit jeweils über 2.600 m Höhe schneller Richtung Unterkunft zurückbrachte. Für Leute mit ihrem Gepäck: dort gibt es ein ganz neues schönes Gästehaus.


Über den ersten Bergkamm mit knapp 1.300 m Höhe hinweg in das Becken des Stausees. Hier oben noch intensive und vielfältige Landwirtschaft.

Aber die meisten Menschen sind nicht mit dem Auto unterwegs...

Hinter dem Ort Ouaouizarht hatten wir die Straßen für uns, noch in gutem Asphalt.

Der blaue Himmel spiegelt sich intensiv im Wasser, wenn man (fast) mit dem Licht fotografieren darf. Danach hatten wir leider wieder meistens Gegenlicht. 

In dieser kargen Landschaften halten sich nur Ziegen und Olivenbäume.

Die Straße wird schlechter, dafür die Landschaft wieder dramatischer.

Und die nächste Bergkette liegt vor uns. Der Gegenverkehr scheint unterwegs zu einer Wasserstelle zu sein.

Mein erster Blick auf schneebedeckte Berge. Da will ich hin !!

Wie wir erst später realisieren können: der Klotz genau in der Mitte dieser wildgewürfelten Berg- landschaft ist die "Kathedrale".

Die Rangfolge dieser 3 Männer ist genau definiert....

Kaffeepause in Tilouguite, dem ersten und einzigen Ort direkt an der Strecke bis Zaouit Ahansal. Das Mopped steht in unserem Blickwinkel geparkt, damit möglichst nichts "Beine bekommt". Aber anders als in anderen Gegenden Marokkos oder in Chile bleiben diese Jungs zwar neugierig, aber auf Abstand. Mein Angebot, sich einmal darauf zu setzen, hat sie eher verschreckt. Oder evtl. nur, dass die Frage von einer Frau kam?

Blick zurück: auch in Marokko werden Pappel gelb; einziges Zeichen von Herbst in dieser Umgebung.

die Piste ist in guten Zustand, bis auf einen kurzen Abschnitt etwas später, wo nach einem Erdrutsch eine Ersatzstraße einen Hügel hoch angelegt wurde.

Er ist zwar schon baufälligere oder schmalere Brücken gefahren, aber auf dieser sprangen die lose aufgelegten Metallplatten durch die Rollbewegung des Motorrads hoch: so eine Version hatte er noch nie. Die Sand- und Kieshaufen im Hintergrund stammen von der Baustelle für die neue Brücke.


Direkt hinter uns ragt im übrigen jetzt senkrecht die "Kathedrale" hoch, ist aber noch nicht mit der Kamera einzufangen.

Mit genügend Abstand auf der anderen Hangseite hoch sieht die Kathedrale dann so aus. Die Spitze liegt bei ca. 1.838 m, der Talgrund davor auf gut 1.100 m.

...und plötzlich ein anderer Motorradfahrer, der erste von 3 Spaniern...

...und so ist eines der wenigen Bilder von uns Beiden auf unserem Mopped entstanden.

und weiter in den nächsten Kessel.

eines der wenigen Fahrzeuge, die uns entgegenkamen: wie meistens hochbeladen und von vielen Leuten benutzt.

weiter in vielen Kurven auf die nächsten Bergklötze zu.

Langsam führt der Weg runter zum Bachbett und das Licht wandert nach Westen.

Die hellgrünen "Kleckse" (Mais) ziehen den Blick magisch an, und dann findet man auch irgendwo die niedrigen, geduckten Häuser.

Diese pompösen Brückenbauwerke lassen ahnen, dass unsere Piste in wenigen Jahren von einer schönen Asphaltstraße ersetzt sein wird. Schön für die Einheimischen, aber die off-road-Piste passte irgendwie genau zu dieser wilden Landschaft. Wir durften noch über die holzbelegte Kastenbrücke fahren; das ist ja schon ein Fortschritt zum Furten.

Ein größerer Ort lässt grüßen: mit richtigen Feldern am Fluss, das große Haus entpuppte sich als Minikrankenhaus: Zaouiat Ahansal ist erreicht.

Schön isoliert stehend eine sehr große Tighremt, die meist 3-geschosssige Wohnburg der Berber, oder aber die Speicherburg des Ortes, ein Agadir. Aus Lehm, Baumstämmen etc. gebaut muss sie ständig erhalten werden. Außerdem sind die  "Errungenschaften der Zivilisation" nur schwer nachzurüsten, daher ziehen die Menschen sukzessive in modernere Gebäude aus Hohlsteinen und Beton um.

 

Das kleinere Gebäude daneben ist im übrigen das Gästehaus.

Der alte Ortskern etwas abseits der Landstraße scheint immer noch nur aus den alten klassischen Häusern zu bestehen. Leider hatten wir keine Zeit, dorthin zu fahren.

Etliche schnelle km über die neue Asphaltstraße und 2 Pässe später hatten wir die enge Bergwelt hinter uns, und die Abendsonne beschien die Hügelketten, sodass wir doch wieder zum Fotografieren anhalten mussten.

... aber die langen Schatten mahnten uns zum schnellen Weiterfahren.

Blick zurück auf die Hauptkette des Hohen Atlas mit seinen ersten Schneespuren. Immerhin ist der Ighil Mgoun dort mit 4.068 m.ü.m. nur wenig niedriger als der Toubkal, der Luftlinie 150 km weiter im Südwesten liegt.

und dann wich die karge Landschaft langsam wieder genutzten Flächen.

Zur Orientierung eine Karte.

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