Vorbereitung

Eine Reifenpanne ist wohl oft die große Sorge, besonders wenn man auf weite Touren geht. Hoffentlich passiert nichts, wie helfe ich mir, wenn es dann doch passiert, wie bereite ich mich vor, welches Werkzeug nehme ich mit und was ist das beste Mittel, wieder fahrbereit zu werden ???

 

Ob ich die beste Lösung von allen ;-) gefunden habe, weiß ich nicht. Aber es hat gut funktioniert. Zumindest bei Schlauchlosreifen. Damit es Euch vielleicht auch einmal hilft, habe ich den Weg dokumentiert. Vorauszuschicken ist noch, dass ich vorher geübt habe. Und das kann ich allen nur empfehlen. Meine Übungsrunde habe ich aus Anlass der Afrikadurchquerung vorgenommen. (Dabei ist auf 8.500 km nichts passiert!) Aber ich hatte mir einen alten Reifen vom Reifenwechseln zurückgeben lassen und zuhause ein kleines Loch mit einer Schraube simuliert.

 

Mein erster Versucht begann mit dem früher jeder BMW beiliegenden Flickzeuglösung eines bekannten Herstellers. Sollte also Tiptop klappen ;-) Eine zur Triangel gebogenen Reibahle und ein sogenannter Einzugshaken sollen dabei eine 8 förmige Gummischleife in das Loch würgen.  Nach einigen Versuchen habe ich aufgegeben. An der Triangel bricht man sich selbst mit Handschuhen die Finger ab, aber das Loch für die Stopfen wird nicht groß genug. 

 

Also musste erstmal was Gescheites her. Bei einem der großen Motorradshops wurde ich fündig. Reibahle mit gescheitem Griff, ebenso das Einzugwerkzeug, Dochte oder Pfrieme zum Einfädeln, Gummilösung und CO2 Patronen zum Befüllen des Reifen nach der Reparatur. Damit ließ sich nun das Loch aufreiben und ACHTUNG: ein gut mit Gummilösung getränkter Docht in das Loch einfädeln. Die Gummilösung halte ich für ganz wichtig, sorgt sie doch für den richtigen "Flutsch"...

 

Kleine Sonntagstour, 80 km von zuhause: plötzlich ein kleines, unangenehmes Geräusch und schon blinkt die Reifenkontrolle. Die Druckanzeige fällt im Sekundentakt. Zum Glück nur ein paar Meter, dann stehen wir auf einem Parkplatz. Schnell den Spritzschutz am Hinterrad abgebaut ( 3 Torx Schrauben), dann ist der Blick frei auf die Lauffläche. Das Loch ist schnell gefunden und es bläst immer noch fröhlich aus. Keine Schraube zu sehen, aber das Loch ist drin. Also das Flickzeug unter dem Soziussitz hervorgeholt und das Geübte wiederholt. Klappte hervorragend, nur mit den Gaspatronen hat es noch etwas gehakelt. Es brauchte dann auch alle drei Patronen, um auf 1,8 bar zu kommen. Das reicht bei gemütlicher Fahrt bis zur Tankstelle. Ohne diese Flicktechnik wäre die Rückfahrt sicher mit dem ADAC erfolgt...

 

Übrigens habe ich auch schon mit einer kleinen Luftpumpe den Hinterreifen von 0 auf 1,8 bar gebracht und wir konnten in Chile aus der Wüste ins nächste Dorf rollen. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Hier das Ganze dann in Bildern:

 

 

Das Loch ist gefunden und muss jetzt aufgerieben werden.
Das Loch ist gefunden und muss jetzt aufgerieben werden.
Den Pfriem in das Einziehwerkzeug einfädeln
Den Pfriem in das Einziehwerkzeug einfädeln
... und gut mit Gummilösung bestreichen.
... und gut mit Gummilösung bestreichen.
Jetzt lässt er sich vergleichsweise leicht in das Loch drücken. Mit beherztem Zug und leichter Drehung das Werkzeug herausziehen. Der Pfriem bleibt drinnen.
Jetzt lässt er sich vergleichsweise leicht in das Loch drücken. Mit beherztem Zug und leichter Drehung das Werkzeug herausziehen. Der Pfriem bleibt drinnen.
Die Pfriem Enden gucken heraus und können nun abgeschnitten werden.
Die Pfriem Enden gucken heraus und können nun abgeschnitten werden.
Den beiliegenden Adapter am Ventil aufschrauben.
Den beiliegenden Adapter am Ventil aufschrauben.
und die ebenfalls beiliegenden CO2 Patronen über den Adapter in den Reifen füllen. Ich konnte ca. 1,8 bar erreichen und damit langsam zur nächsten Tankstelle fahren.
und die ebenfalls beiliegenden CO2 Patronen über den Adapter in den Reifen füllen. Ich konnte ca. 1,8 bar erreichen und damit langsam zur nächsten Tankstelle fahren.
Beim Reifentausch konnte ich mir das Werk von der Innenseite anschauen. Über 1.500 km habe ich den Luftdruck im Auge behalten, aber ich musste nichts mehr nachfüllen.
Beim Reifentausch konnte ich mir das Werk von der Innenseite anschauen. Über 1.500 km habe ich den Luftdruck im Auge behalten, aber ich musste nichts mehr nachfüllen.