Südafrika mit dem Motorrad

Das Land hat bestimmt schöne Landschaften und vor allem vielfältigere als Namibia. Aber wir haben mehr Diskrepanzen gesehen und uns nicht so wohl gefühlt wie in Namibia. Daher schlagen unsere Herzen getreu der Formel 'das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile' für Namibia.

Der Oranje River war eine spürbare Grenze: die spärlichen Regenwolken müssen an ihm immer Halt gemacht haben, denn südlich davon gab es keine 'Mondlandschaften' mehr; mindestens diese aktuell schwarzen Büsche bedeckten den Boden.

dafür gab es schnell Berglandschaften und Straßen, die diese in Falllinie queren

ein abgeerntetes Feld mit einem einsamen grünen Baum :-), eines von Jans Lieblingsbildern.

selbst aus der Entfernung war schon der schöne Kolonial-Baustil an den einsamen weißen Farmen erkennbar.


trotz des Wassermangels wurde der kleine Park an unserem ersten Übernachtungsplatz in Kamieskroon noch liebevoll gepflegt.

in Südafrika gibt es endlich wieder schöne Versorgungseinrichtungen für Reisende: eine Art Café + Restaurant + Shop + natürlich saubere Toiletten. Diese Frau buk in ihrer heißen halben Tonne kleine Brote, die ständig gedreht wurden. Und wovon wir natürlich 2 mitnehmen mussten.

wir wollen endlich wieder das Meer sehen. Daher biegen wir auf eine Piste ab, Ziel Strandfontein.

Road Trucks für den Transport von Mineraliensand zu einer Verarbeitungsfabrik, die im Nirgendwo nördlich von Koekenaap liegt. So etwas kennen wir nur aus Australien und Chile.

und wenige Kurven später liegt das Weinbaugebiet von Lutzville vor bzw. unter uns. Wir haben allerdings nicht heraus bekommen, welche Weinsorte hier an so schwarzen Pflanzen gedeiht.

in Strandfontein konnten wir dann 'in der ersten Reihe' direkt am Meer sitzen. Aus einem kleinen Laden holten wir uns noch einheimische Pastete aus Kudu-Fleisch und Käse zu unserem Brot und konnten so zum ersten Mal seit Wochen wieder 'picknicken'.

beeindruckende Dünung.

dies ist nur eines von mehreren Ruinen-Häusern. Schon aus der Entfernung kamen mir 2 Assoziationen: die alte Kasernenanlage unter dem Col de la Bonette in Südfrankreich und das verlassene Salpeterdorf Pampa Union bei Antofagasta in Chile.

dafür ist Doringbaai ein lebendiges Fischerörtchen, dessen Leuchtturm jede Nacht auch von den einheimischen Fischern gebraucht wird.

Evtl. aufgrund eines sprachlichen Mißverständnissen hat uns ein einheimischer Farmer weiter  Richtung Lambertsbay auf der Begleitpiste für die Eisenbahn gelotst. Der Untergrund war so schwierig, dass beide Fahrer von diesem Zug nichts mitbekommen haben. Dabei war er über 2 km lang, mit 2 weiteren Loks in der Mitte und dann noch einmal 2 am Ende.

Dieses Schild, das mehrfach aufgestellt war, konnte uns nur ein Schmunzeln entlocken ;-))

die üblichen Kontraste in Südafrika: Kartoffelfelder, ein Dünenfeld mitten im Landesinneren und dahinter die ersten Berge der Cederberg-Mountains.

und es geht weiter mit Orangenbäumen und Wein.

 

In diesem Becken wurde es zum ersten Mal richtig heiß: 38 '

Der Stausee von Clanwilliam vor den Ceder-Bergen.

auf der anderen Talseite wieder hoch zu unserem 'Pinien-Camp'. Dort sah die Landschaft ganz anders aus, nämlich sehr verblockt.

Fantastischer Blick aus unserem Zelt, ganz für uns alleine, ....

... und so bei Sonnenuntergang

Sonnenuntergang von außerhalb des Zeltplatzes

und wie immer gab es TV-Afrika = ein offenes Feuer. In einem Tontopf wurde daneben Brot gebacken.

Weil 'die Wilden' an diesem Tag die Wupperthal-Piste fahren wollen, haben wir die Zeit, zum ca.  100 km entfernten Botterkloof-Pass nordöstlich von Clanwilliam zu fahren: die Piste soll gut fahrbar und die Landschaft beeindruckend sein.

Zuerst müssen wir noch einmal zurück nach Clanwilliam zum Tanken. Die Morgensonne reflektierte hell auf den Wellblechhütten der Schwarzen (linke Seite der Stadt), während es im besten Viertel der Stadt ganz rechts Ziegeldächer und viele Bäume und damit keine Reflexionen gibt. So krass hatten wir das bisher noch nicht gesehen.

Eine kleine Farm, einziges Haus in weitem Umkreis, malerisch unter der Felswand gelegen.

Erster Blick auf die vor uns liegende Tour: wo wird wohl der Botterkloofpass liegen ??

Auf jeden Fall viel mehr Erhebungen als in Namibia.

Ein fließendes Gewässer bei Doringbos, das für natürliches Grün sorgt. Daher werden in seiner Nähe sogar Zitrusfrüchte und Rooibosch angebaut.

Jetzt wird es klar: am Ende dieses Tales, etliche Kurven weiter, wird der Botterkloofpass kommen. 

Point of no return: der 'Pass' führt auf diese unwirtliche Hochebene. Kein Wunder, dass die Farm wieder aufgegeben wurde.

zurück mit dem Licht im Rücken sind die Aufnahmen schärfer und die Dimensionen besser erkennbar: im letzten Abschnitt war die Steigung schon heftig; und es sollte nach Möglichkeit kein Auto entgegen kommen ....

auf dieser Tour gab es endlich wieder Kurven ...

... und Gefälle

... und bunte Farben

... und immer wieder die Frage: wie überleben die grünen Bäume in dieser unwirtlichen Umgebung?

Das einzige Auto, das uns auf dieser Tour entgegenkam.

Das Wasser des schon gezeigten Baches wird in einem künstlichen Becken aufgestaut und gesammelt. Und damit die gleichmäßige Bewässerung der Felder gewährleistet.

So ein Schild haben wir an mehreren Stellen gesehen; aber wir haben nicht mit den dort wohnenden Menschen gesprochen. Daher können wir nicht einschätzen, wie groß die Gefahr von Überfällen wirklich ist oder ob es reinen Abschreckungscharakter haben soll. Jedenfalls ist es ein Baustein für das negative Gefühl zu Südafrika. Vermutlich ist die Gefahr in allen schwarzafrikanischen Ländern mindestens genauso groß gewesen, aber es gab keine Schilder von rabiaten Weißen.

Das Windrad für die Wasserpumpe am Versorgungspunkt 'travellers rest',  mitten im nirgendwo an einem Bach gelegen. Von wo aus aber Wanderungen zu Felszeichnungen möglich sind, sodass es auch Ziel von Touristen ist.

 

Evtl. aufgrund des extremen Wassermangels haben wir in Südafrika viele Schilder am Straßennrand gesehen wegen 'Bohrungen + Telefonnr'. Dies kannten wir aus Namibia gar nicht.

Zurück über den Pakhuis-Pass und Blick über unseren Pinienhain in der Mitte des Bildes Richtung Kegelberg, der uns gestern schon begleitet hat.

Im schönen Teil von Clanwilliam

Über ein Getreidefeld hinweg Blick auf die Cederberg Mountains.

Wir nähern uns der Kapregion. Bestimmt ist diese Allee auf die französischen Einwanderer zurückzuführen, die ja auch die Reben mitgebracht haben.

Ab Piketberg und weiter südlich hing viel Staub oder Sand in der Luft und kündigte den Wetterumschwung mit Regen an.

 

Regen und Kälte motivieren mich nicht sonderlich zum Fotografieren. Daher gibt es keine Fotos vom nächsten Tag, an dem wir über den Bain's Kloof Pass und durch die Weinregion Stellenbosch bis ans Meer in den Badeort Melkbosstrand gefahren sind. Von dort aus hat man bei guten Bedingungen Sicht auf den Tafelberg; aber wir hatten keine gute Bedingngen.

Endspurt zum Kap ! Das soll am besten im Uhrzeigersinn angefahren werden.

Daher kamen wir in Muizenberg automatisch an den berühmten bunten Umkleidekabinen vorbei (für Eingeweihte: ja, auch vorher an den 4 im Stadtzentrum von Muizenberg)

Blick zurück auf die Strecke, die bis hierhin immer an der östlichen Kante entlangführte. Und hier, am Eingang zum Nationalpark, ins Landesinnere und dann auf die Westküste wechselte. Und dort schien dann völlig überraschend die Sonne.

Das berühmte Schild, an dem natürlich Unmengen von Fotos in allen Konstellationen entstanden sind.

 

Im Hintergrund brandet das Meer ungebremst und stürmisch an die Klippen und baut hohe Brecher auf.

Und dann kamen die letzten Nachzügler unserer Gruppe und trieben gewissenmaßen eine Gruppe Strausse vor sich her: Strausse in freier Windbahn, aber mit dem Meer im Hintergrund :-). Unglaublich.

Ein Teil des spektakulären Chapman's Peak Drive an der Westküste.

Der Hafen von Hout Bay, fotografiert vom Restaurant 'Mariner's Wharf' aus.

 

Das Restaurant ist eine absolute Empfehlung, sowohl das Essen als auch das Interieur. Innen gilt Fotografier-Verbot, was wohl gut genug kontrolliert wird, sodass ich kaum Fotos von innen im Internet gefunden habe. Aber absolut sehenswert und originell, selber eine Reise wert.

Für das Mopped heißt es Abschied nehmen. Auf dem Weg zur Containerladung haben wir noch die Zeit, in Kalk Bay einen guten Kaffee zu trinken. Das holländische Wort 'lekker' ist uns mehrfach begegnet ;-))

Geschafft: nach 8.044 km ohne mechanische Pannen, nicht einmal eine Reifenpanne, nur kleine Umfaller, und immer noch auf dem 1. Satz Reifen wird die Maschine im Container gut gesichert.