Namibia, unser persönliches Lieblingsland dieser Tour

Ab Namibia fiel unsere Gruppe ziemlich auseinander, weil die persönlichen Interessen und Fahrmöglichkeiten weit auseinander drifteten und der Veranstalter diese Freiheiten auch zuließ. Wir machten den Anfang, indem wir nicht mit zum Camp kurz nach der Grenze fuhren, sondern noch etwas weiter zu einem kleinen Hotel, um dort gebührend Barbaras Geburtstag zu feiern.

 

Ansonsten der erste Eindruck: alles eingezäunt, und zwar nicht die Häuser, sondern die weiten Flächen, um die Nutztiere darin zu halten. Und endlich wieder interessante Landschaften.

Grenze bis Rehoboth, südlich von Windhoek (anderthalb Tage)

von der Grenze aus führte uns der Trans-Kalahari-Highway gerade in Ost-West-Richtung nach Windhoek. Und erst hier haben wir 'die Sonne eingeholt', d.h. obwohl wir ja die ganze Zeit südlich des Äquators unterwegs waren, stand die Sonne mittags immer noch im Süden. Erst hier wanderte sie genau auf dieser Linie hoch über uns hinweg von Osten nach Westen. Und erst in den nachfolgenden Tagen mussten wir uns für die Orientierung daran gewöhnen, dass Norden jetzt da ist, wo die Sonne mittags steht.

Und zum ersten Mal wird es so heiß, dass die Luft flimmert. Da es aber so trocken ist, merkt man kein Schwitzen, und man muss alleine ans Trinken denken.

endlich sind wieder Berge zu sehen:-)

und an die Zäune im Bildvordergrund musste ich mich gewöhnen.

Für ihren Geburtstag hat Barbara ein schönes Hotel ausgesucht. Die Eingänge zu unseren Zimmern lagen allerdings außerhalb einer Umfriedung. Am Abend haben wir uns noch über das Warnschild amüsiert. Am nächsten Morgen zeigte uns der Hotelier seine Fundstücke von morgens: eine kleine Schlange von max. 30 cm Länge und einen Skorpion (der aber nicht der erste und nicht der letzte auf unserer Tour war) Die Schlange wurde irgendwo weit draußen auf seinem Gelände wieder ausgesetzt.

Windhoek: ihr altes Wahrzeichen, die Christus-Kirche.

eines der wenigen alten Häuser aus der Kolonialzeit.

Kontrastprogramm: interessante moderne Architektur hinter einem afrikanischen Markt von Himba-Frauen (das sind die, die immer noch oben ohne rumlaufen und mir deshalb keine detaillierten Bilder erlaubten).

in Windhoek kommen wir zum ersten Mal an mehreren solcher uniformen Einfamilienhaussiedlungen mit Zäunen, Stacheldraht und Video-Sicherung vorbei. So möchten wir niemals wohnen bzw. leben müssen. Auf der ganzen Tour, egal in welchem Land, haben wir niemals eine bedrohliche Situation erlebt.

Von Windhoek ging es geradeaus nach Süden nach Rehoboth;  auch gerade über alle Hügel hinweg.

zum 2. Mal kreuzen wir eine Eisenbahnlinie, Zeichen der industriellen Nutzung des Landes, nämlich um die Bodenschätze zum Meer zu transportieren.

in der äußersten Reichweite meines Teles habe ich neben der Straße eine größere Affenherde entdeckt. Die Tiere, vor denen bei Unterkünften immer gewarnt wird, die wir aber dort nie gesehen haben.

zum ersten Mal sehen wir Windhosen

Kontrastprogramm grün: das Camp bei Rehoboth liegt am Stausee Oanab, einer der wenigen großen Wasserflächen in Namibia. Daher haben wir Leute mit Wasserskiern gesehen sowie ein altertümliches Ausflugsboot....

Von Rehoboth nach Betta

die bunten Häuser von Rehoboth inmitten einer eher trostlosen Umgebung. Hier haben wir auch zum ersten Mal ein klassisches Müllauto gesehen.

heute standen unsere ersten längeren Pistenerfahrungen in Namibia an.

 

Das Schild gibt es andersherum auch als Warnschild, wenn man wieder Asphalt erreicht. Nur weiß ich nicht, worin dann die Gefahr besteht ???

gut fahrbare Piste :-)

und wir dachten, die Kolonialzeit wäre vorbei...

wir haben zwar nicht so viele Menschen getroffen, aber davon haben etliche KEIN deutsch mehr gesprochen. Alles wurde auf englisch abgewickelt.

wir haben Conny's coffee shop (Café bei Klein-Aub) zwar nur per Zufall gefunden bzw. beachtet, aber es m.E. ein absolutes MUSS für diejenigen, die auf der C 24 unterwegs sind. Die Kaffeezubereitung wird ähnlich zelebriert wie bei Starbucks in Seattle. Draußen hat sie uns zuerst gezeigt, wie in einem Parabolspiegel die Sonnenwärme eingefangen und für den Backofen genutzt wird. Und das Anwesen ist eine kleine Oase mit Blumen und vielen schönen Details.

die schönere Route sollte auf dieser 4-stelligen Piste parallel zum Naukluft-Gebirge weiterführen, aber nach wenigen km haben wir mit unseren beiden schweren Maschinen auf dem tiefen Sand und dem heftigen Wellblech aufgegeben und sind umgekehrt.

 

Aber viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Betta, z.B. über Maltahöhe.

 

die Landschaft wurde eben und langweiliger; da war das Warnschild vor dem nächsten Tiergatter hinter dieser Bodenwelle schon angebracht. 

wo kamen in dieser trockenen Landschaft nur auf einmal mehrere solcher Wasserlöcher auf unserer Piste her ???   Zwischen Maltahöhe und Betta.

kurz danach kam uns dieser Grader entgegen. Und abends hat er dann auch im Betta-Camp übernachtet. Wie wir beobachten konnten, gehört zur Ausrüstung eine Art Bauwagen, in der sie wohl sonst wohnen. Anscheinend ziehen die Fahrer nach einem vorgegebenen Plan durchs Land: Bauwagen abstellen, z.B. 50 km die erste Spur ziehen, umdrehen und die Gegenspur begradigen, den Wagen einsammeln und zum Ende ihrer Arbeit ziehen. Und auf ein Neues.

auf Betta zu wurden Landschaft und Licht wieder klasse.

Duwisib-Castle 'kurz' vor Betta. Kurz nach 1900 von einem deutschen Offizier wie eine mittelalterliche Burg für seine amerikanische Frau gebaut. Aber er hat sich freiwillig zum Wehrdienst im 1. Weltkrieg gemeldet und ist gefallen, weshalb seine Witwe nie in Namibia gewesen ist.

kurz vor Betta, das in einer atemberaubend schönen Umgebung liegt. Es fällt schwer, nur wenige Fotos einzustellen.

 

Betta liegt an einer T-Kreuzung und ist eigentlich nur eine alteingesessene Farm, die jetzt zusätzlich eine gute Tankstelle, einen Campingplatz mit schattenspendenden Überdachungen und schönen kleinen Steinhäuschen, einen Laden und ein Restaurant anbietet. So ähnlich wie auch Solitaire.

Insbesondere von den Plattformen aus, die abends als luftiger Freisitz fungieren, konnte der tolle Sonnenuntergang beobachtet werden.

trotz Ruhetag wieder mit dem ersten Licht aufgestanden, um Fotos mit Morgenstimmung zu machen.

immer wieder stehen einzelne, so zerzauste Bäume am Weg.

 

Ein vitaler Köcherbaum auf grünem Rasen, liebevoll mit Grauwasser gepflegt. Grauwasser ist das wieder nutzbar gemachte Abwasser, da hier kein Tropfen verschwendet wird.

Betta nach Klein-Aus

So kann es aussehen, wenn morgens die ganze Horde gleichzeitig losfährt ;-)) ....

... und als sich der Staub wieder legte, sah ich zum ersten Mal dieses faszinierende Rosa in der Landschaft.

ein Nachzügler ...

... jetzt aber zügig unterwegs ;-))  (wir hinken nur wegen meinen vielen Fotos hinterher ;-)  )

wie schaffen es diese einzel stehenden Bäume so groß und so grün zu sein, wenn ringsherum alles vertrocknet ist ????

ihm machte Piste und Landschaft richtig Spaß

 

nach jeder Kuppe oder Kurve öffnet sich eine neue Perspektive

 

Show down in Helmeringhausen: der 'Ort' hat unglaubliche 400 m Asphalt erhalten, wahrscheinlich gegen den Staub. Aber das Pferdegespann, die vielen alten Autos und Gerätschaften und die Bauweise der Häuser erwecken den Eindruck, dass man sich in einem Museumsdorf befindet. Was aber gar nicht der Fall ist !

 

Der 'Ort' ist im Prinzip auch wieder eine Farm von ca. 1920 mit allen Versorgungseinrichtungen, die man heute braucht, und das für einen Umkreis von mind. 50 km. Auch unser Truck hat hier am Laden angehalten und Vorräte aufgefüllt.

vor dem berühmten Café/Hotel in Helmeringhausen

es gibt schlechtere Stellen, um den besten oder berühmtesten Apfelkuchen zu genießen ;-)). Auf jeden Fall ein gutes Überbleibsel an deutscher Kultur.

es ist ja nicht so, als ob überall nur trostlose Mondlandschaft wäre. Sonst wären nicht so viele Deutsche dort freiwillig geblieben.

der schönste Abschnitt zwischen Helmeringhausen und Klein-Aus fängt an ...

von meinem Standort bis zum Punkt am Horizont, wo die Straße verschwindet, sind es 50 km ...

 

eine Windrad-Wasserpumpe direkt neben der Straße; wie meistens kein Haus in der Nähe. Aber irgendwann wird wohl hier Vieh das spärliche Gras wieder abfuttern.

 

Diese Bohrlöcher sind teilweise über 200 m tief; zum Vergleich: bei uns in der Rheinebene trifft man nach ca. 8 m auf wasserführende Schichten.

jetzt haben sie fast diesen Punkt in 50 km Entfernung errreicht; der Blick zurück

 

schade, die schöne Piste und die Landschaft sind zu Ende ...

 

Klein-Aus liegt nur 3 km von hier entfernt, d.h. dass wir auf über 100 km keinen weiteren Ort passiert haben und vielleicht 2 einsame Farmen zu sehen waren....

Klein-Aus, ein Bergwerksort. Die Eisenbahnlinie ist immer noch in Betrieb; die Kirche wohl auch.

Klein-Aus zum Fish River Canyon

heute gab es auch erstaunlich viele unterschiedliche Farben, aber ganz andere.

Der helle Untergrund vorne ist kein Sand, sondern ein abgeerntetes Feld !!

etliche km weiter auf einer Hochebene, jetzt vor allem unterschiedliche Farben im Untergrund.

einige km lang begleiteten uns diese Blumen: ' die Wüste lebt'

wir hatten gerade den Fish-River in einem normalen Flussbett gekreuzt. Kurz darauf steht an der asphaltierten Straße B 4 ein Schild nach rechts: Seeheim (ohne km-Angabe). Dort soll es ein tolles Café geben.  Rechts erstreckt sich eine topfebene Hochfläche, auf der keine Häuser zu sehen sind. Trotzdem biegen wir auf die Piste ab. Nach etwa 1 km entdecke ich das helle Dach des Türmchens unter mir; wir folgen einer anderen Piste nach rechts, und dann geht es steil abwärts zur Bahnstrecke; und rechts steht dieses riesige Hotel, das im Wesentlichen die Ansiedlung Seeheim ausmacht. Natürlich gibt es u.a. dort auch Apfelkuchen ;-)  Und die Bahnstation 'Seeheim', aber wann steigt dort jemand aus ????

von Seeheim aus sind wir leider der üblen Piste nach Süden gefolgt, die parallel zum Bahndamm verlief. Die leichtere Version wäre zurück zur Hauptstraße und auf Asphalt außenrum bis zum Zusammentreffen der beiden Strecken. Ab da ging es auf gut fahrbarer Piste weiter. Evtl. ist eine Woche nach uns der Gräder vorbeigekommen und die Piste ist jetzt wieder in Ordnung...

wahrscheinlich muss ein Bahnübergang so heftig gesichert sein, wenn nur alle Jubeljahre auch tatsächlich ein Zug vorbei kommt.

das ist eine Haltestelle. Mehr ist nicht zu sehen. Auch in weitem Umkreis keine Häuser.

durch die gleißende Mittagssonne. Und irgendwo hier soll ein Canyon sein ?????

viele km weiter und nach Bezahlung der Eintrittsgebühr in den Nationalpark standen wir dann an der klassischen Stelle der Abbruchkante und die berühmte Biegung lag unter uns. Erstaunlicherweise waren wir lange Zeit völlig alleine dort, bis ein kleiner Reisebus sowie ein Pickup mit 2 Deutschen kamen (die dann später neben uns gezeltet haben).

ein Stückchen weiter südlich mit Blick auf die Windungen dort.

das 'Canyon Roadhouse' in the middle of nowhere: Tankstelle, Laden, teures Hotel, schöner und preiswerter Campingplatz, uriges Restaurant und Museum, die häufige Mischung in Namibia.

neben den vielen Autos auch mal ein altes Motorrad :-)

endlich mal wieder ein schöner Sonnenuntergang

Vom Roadhouse zum Oranje-River (Grenzfluss zu Südafrika)

Heute hieß es Abschied nehmen vom schönen Namibia, es sind nur noch wenige km bis zur Grenze, ein halber Fahrtag.

 

Um uns den Abschied leichter zu machen, kippte das Wetter über Nacht, und wir erleben den Wüstenstaat mit vielen Wolken. Aufgrund einer falschen Information sind wir dann nicht zu den heißen Quellen in Ais-Ais abgebogen, obwohl wir doch unsere Badesachen immer noch ungenutzt bei uns dabei hatten.

ein anderer Abschnitt des Fish-River-Canyon, weiter südlich.

ein Köcherbaum, der den Kamof gegen das Klima verloren hat. Die Köcherbäume sind nur in Namibia und nördlichen Südafrika beheimatet.

dieses Wrack stand pittoresk neben der Straße, wohl schon sehr lange. Wann wird uns wohl geholfen, wenn wir liegen bleiben sollten ;-)  ??

an dieser Gabelung haben wir lange überlegt, für welche der 3-stelligen Pisten wird uns entscheiden sollten. Wir haben die richtige Entscheidung getroffen; auch wenn wir die andere Route in einem anderen Urlaub vielleicht noch erkunden werden.

da hinten das Gebirge direkt vor uns müsste schon in Südafrika liegen (was sich später bestätigte)

eines der wenigen Autos, das uns an diesem Tag begegnete. Aber den aufgewirbelten Staub haben wir teilweise in unserer Kamera mit nach Hause genommen.

zu diesem Zeitpunkt glaubte ich noch, dass die dünne Linie dort unten die ganz normale Uferbepflanzung am Oranje sei ....

... und dann kamen wir um eine Kurve und konnten die Details sehen: nein, das Grüne sind Weinfelder. Wie in Chile nur dort, wohin man das Wasser lenkt, und mit der Technik, bei der das Laub den Boden beschattet.

die Hütten der schwarzen Arbeiter. Mit den Schilfmatten schützen sie alles gegen den Wind.

und endlich war wieder genug Wasser und Energie da, auch für Blumen am Wegesrand.

der Oranje-River von der Grenzbrücke aus, schon fast in Südafrika; der erste wasserführende Fluss seit dem Sambesi.