Sambia

Das 4. Land ist für mich das widersprüchlichste.

 

Vom Pro-Kopf-Einkommen her ist es das reichste der ersten 4 Länder, aber die Menschen im Osten des Landes waren erkennbar ärmer dran als die bisherigen. Daher ist ihnen wohl auch bißchen die Farbe abhanden gekommen. Der Reichtum soll aus den Bodenschätzen stammen, und die werden im Westen abgebaut. Überall waren Zeichen von chinesischen Investitionen zu sehen.

 

Die Landschaft im Osten, evtl. in Verbindung mit durchwachsenem Wetter, konnte mir nicht viele Fotos abgewinnen. In lebhafter Erinnerung bleibt uns aber die Landschaft um den Sambesi, während die Victoria-Fälle am Ende der Trockenzeit natürlich nicht viel Wasser führten.

mühsames Bearbeiten nur mit einer Hacke. Aber alles tiptop in Schuss.

manchmal Unterstützung durch magere Ochsen. Nur hier sind uns mehrfach Ochsengespanne zum Pflügen begegnet. Unterwegs wird der in einen alten Reifen gestellt. Evtl. lag es aber auch nur am timing, dass hier gerade die Zeit zum Pflügen war.

ein größeres Dorf, aber ohne Steinbauten.

anderes Dorf: Waschtag, mit der Hand und Schüssel auf dem Boden.

Dafür aber ein Reichtum: Holz, das irgendwo zu Holzkohle verarbeitet wird und später an der Straße verkauft wird.

so eine Tüte Brennholz kostet 25 Kwacha, umgerechnet ca. EUR 1,50. Keine Ahnung, wieviel Arbeit darin steckt, da wir nie die Öfen gesehen haben. Zum Vergleich: eine Waschmaschinenladung schmutziger Wäsche mit der Hand waschen und wegen möglichen Bakterien hinterher zu bügeln (alles, auch z.B. die Handtücher), bringt 50 Kwacha.

Kontrastprogramm: zum ersten Mal auf unserer Tour eine Straßenbeleuchtung in einem kleinen Dorf: mit Solarstrom. Die Straße war übrigens immer in diesem guten Zustand.

Hinter der Brücke über den Lilongwe-Fluss ging es abseits der Durchgangsstraße zu unserem ersten wilden Campen. An einem bestimmten GPS-Punkt sollten wir im rechten Winkel nach links pfadlos auf eine Palmengruppe zuhalten.

Und was sahen wir kurz vor besagten GPS-Punkt: unser Truck war etwas vorher abgebogen und wollte die Abkürzung nehmen. Und ist an einem kleinen Bach tief eingesunken und hängen geblieben. Diese Stelle liegt zwischen 2 Dörfern, also kein Wunder, dass es jede Menge Publikum gab.

 

Alle unterschiedlichen Versuche, den LKW auszugraben, scheiterten. Also fuhr unser Guide los, um einen LKW zu organisieren. Zuerst kam der chinesische Leiter einer größeren Baufirma zur Lageeinschätzung, und dann kam ein LKW mit einem schwarzen Fahrer.

copyright by Heinz: er hat genau den Bruchteil der Sekunde erwischt, in dem das Stahlseil reißt. 

Also wurde doch noch die hintere Stoßstange unseres Trucks abgebaut, die irgendwo unter der Wasserlinie lag, und damit unser Truck aus dem Bach gezogen.

 

Der Manager und der Truck verschwanden nach einem ersten mündlchen Dankeschön, ohne weitere 'Geschenke'. Das wäre hier so üblich, dass man sich gegenseitig hilft.

für diesen und wahrscheinlich auch noch die nächsten Tage war unsere Gruppe DAS Gesprächsthema. Also ja nichts verpassen....

.... z.B. die Drone von unserem Mitfahrer, der die Kinder abwechselnd hinterliefen oder erschreckt davon liefen.

Dabei ein Albino-Mädchen mit ihrer kleineren schwarzen Freundin.

Ein Machtwort führte schließlich dazu, dass wir ungestört essen konnten. Aber es war ein bißchen wie auf einer Bühne.

 

Wie immer blieb etwas übrig, heute bestimmt besonders viel, was der Dorfältesten (ja, Frau) als 'Miete' für den Platz versprochen war.

einer der wenigen Abende mit einem schönen Sonnenuntergang.

Ein Beispiel für die Kreativität der Schwarzen: aus nichts oder alten Materialien wird etwas Neues geschaffen. Dieser LKW hat u.a. eine lenkbare Vorderachse...

das Dorf auf einer freien Fläche vor dem typischen bewaldeten Hügelland, in das wir wieder eintauchen werden auf dem Weg nach Lusaka, der Hauptstadt von Sambia.

Überall begegnen uns chinesische Schriftzeichen, egal ob an Firmengeländen, Hotels oder den Kühlschrängen im Geschäft, damit die chinesischen Arbeiter ihr Bierchen finden.

eines von 4 !! Casinos in Lusaka. Um das leicht verdiente Geld wieder loszuwerden.

 

Ansonsten hat Lusaka noch ein paar ältere Viertel mit stilvollen, alten Häusern und ganz viele Baustellen für größere Straßen und größere Gebäude.

Dies wird schwer und gefährlich verdientes Geld, denn der Verkehr fließt schnell und rücksichtslos durch Lusaka.

Hinter Lusaka Richtung Chirundu wird die Landschaft schnell wieder interessanter, dann geht es auf einer kurvenreichen Strecke abwärts zum Sambesi und zur Grenze nach Zimbabwe. Sie ist so steil, dass die LKWs aufwärts nur noch kriechen und abwärts mehrere Notfallspuren eingebaut sind.

Unsere Tour führte wahrscheinlich zum letzen Mal zur Breezer-Lodge am Sambesi, mit toller Aussichtsterrasse über dem Fluss (weil der Pachtvertrag nicht verlängert wird)

Und das war die Landschaft vor uns

trotz Nilpferden und Krokodilen trauen sich die Einheimischen mit diesen Nussschalen auf den Fluß.

trotz Ruhetag habe ich mir den Wecker gestellt, um den Sonnenaufgang zu erleben. Auf der anderen Uferseite liegt Zimbabwe.

gerne sind wir zu einer Bootstour auf dem Sambesi aufgebrochen und haben viele Tiere, u.a. Nilpferde, Krokodile, Elefanten und mehrere Vogelarten in ihrer natürlichen Umgebung gesehen. Hier nur exemplarisch die Nilpferde, weil sie für uns zum Symboltier der Reise geworden sind. Nilpferde sind de facto die gefährlichsten Tiere in Afrika, die die meisten Menschen töten: wenn sie glauben, dass die Menschen ihnen den Rückweg zum Wasser abschneiden, packen die Hippos sie und verschleppen sie ins Wasser. Deshalb gab es 3 Campingplätze mit Warnschildern und Wächtern, die nachts mit Taschenlampen patroullierten.

von Chirundu aus sind wir über eine schöne Nebenstrecke Richtung Livingstone gefahren. Zum ersten Mal brauchen wir dringend den Schatten eines Baumes für die Rast, da es in dieser Gegend spürbar heißer ist und wir morgens um 08:00 h schon bei 28 Grad losgefahren sind.

noch führt die Straße asphaltiert durch die schöne Landschaft...

... ab diesem Dorf geht es auf einer Piste weiter. Die Rundhütten sehen zwar pittoresk aus, sind aber unten aus Steinen gebaut, die direkt daneben gebrannt werden.

schöne Kurven auf gut fahrbarer Piste...

... im Gegensatz zu den letzten km schlechter Asphaltstraße bis zur Hauptstraße.

kurz vor Livingstone ein letztes Mal die Pyramiden mit den Lebensmitteln. In Botswana habe ich keine mehr gesehen.

von der berühmten Eisenbahn-Brücke über die Schlucht mit dem Blick auf die Victoria Falls. Bei ausreichend Wasser im April ist die hintere Felswand nicht zu sehen .... (aber das falsche timing dafür war uns schon vorher bekannt)

Von dieser Brücke kann man auch Bungee Jumping machen.

Und mal ohne Pass nach Zimbabwe laufen, bis kurz vor die Grenzkontrolle.

Livingstone ist eine Touristenstadt, scheinbar nur für die Victoria Falls existierend. Daher trafen wir hier auch auf alle klassichen Weihnachtsvorbeitungen, außerdem das erste Café mit tollem Kuchen und kleinen gebackenen Nilpferden als Beigabe zum Kaffee.

40 km westlich von Livingstone fließt der Chobe River in den Sambesi. An dieser Stelle treffen 4 Länder aufeinander: Sambia, Zimbabwe, Botswana und Namibia.

Noch geht der gesamte Verkehr auf solchen kleinen Fähren über den Sambesi, aber bald ist die neue Brücke fertig.

 

2 Tage lang bestand Rätselraten über den Preis für die Fähre, da wir ja auch unsere Kwacha entsprechend disponieren mussten. Die Spanne reichte bis zu 300 Kwacha, de facto waren es nur 100 Kwacha. Und der Ticketkontrolleur direkt vor der Fähre hat uns noch darauf hingewiesen, dass man uns ein zu teures Ticket verkauft hatte und tatsächlich die Differenz zurückgeholt.

 

Auch das ist Afrika :-).