Reisebericht Teil 5 - die Ausflüge um San Pedro herum -


Am Dienstag dem 27. 12. hatten wir für unser Frühstück schon am Vortag eingekauft, so dass wir früh starten können. Der Himmel ist zwar nicht ganz klar, aber wir wollen ja etwas von der Umgebung kennen lernen. Unser Ziel ist die Laguna Geixen mit ihren Flamingo-Kolonien. Danach geht es weiter Richtung Paso Sico. Unser Ziel sind die Lagunen Miscanti und Miniques. In den Bergen hängen die Wolken. In Socaire endet der Asphalt. Wir bekommen in einer kleinen Bar Kaffee gekocht und Marmeladenbrote gerichtet. So gestärkt starten wir auf ca. 3000 m Höhe, um die Seen auf 4200 m zu besuchen. Die Wolkendecke hängt nur noch knapp darüber. Dennoch ist es ein fantastisches Schauspiel, die Seen vor der Bergkulisse mit ihren intensiven Farben zu erleben. An den Ufern leben wieder Flamingos. Der Weg bis oben war allerdings nicht ganz einfach. Noch auf der Strecke zum Sicopass gab es heftiges Waschbrett. Der Schwerverkehr, den wir hier auch erleben, hat seine Spuren hinterlassen. Die letzten 20 km sind eine Stichstraße, die sandige Passsagen aufweist und sich eng durch die Landschaft schlängelt. Wir sind froh, nur mit unbeladenem Motorrad unterwegs zu sein. Auf unserer Rückfahrt, immer passabwärts, kommen uns zwei Franzosen auf Fahrrädern entgegen. Wir stoppen, teilen ein paar Kekse und erfahren, dass die beiden schon seit 3 Jahren unterwegs sind. Im August 2012 müssen sie wieder daheim sein. Wie haben wir es doch leicht im Vergleich zu den Radfahrern. Auf den letzten 100 km beobachten wir die Blitze oben in den Bergen. Beim Nachtanken treffen wir wieder auf Klaus & Claus und gehen noch zusammen essen.
So nah kommt man an die Flamingos heran.
So nah kommt man an die Flamingos heran.
ich dachte immer, Flamingo wäre spanisch, aber die heißen dort "flamencos"
ich dachte immer, Flamingo wäre spanisch, aber die heißen dort "flamencos"
Auf dem Weg zum Sico-Paß; Jans Lieblingsbild vom Tag
Auf dem Weg zum Sico-Paß; Jans Lieblingsbild vom Tag
wir sind vor dem Staub in die längere Aufwärtsschleife geflüchtet....
wir sind vor dem Staub in die längere Aufwärtsschleife geflüchtet....
bei über 4000m Höhe war er froh, nur leere Koffer dabei zu haben...Bereit zum schnellen Start, wenn der drohende Regen losbricht...
bei über 4000m Höhe war er froh, nur leere Koffer dabei zu haben...Bereit zum schnellen Start, wenn der drohende Regen losbricht...
ein letzter Blick zurück ...
ein letzter Blick zurück ...

... und es geht wieder abwärts; im Hintergrund leuchten weiße Stellen des Salars de Atacama, und schwach ist rechts die schnurgerade Straße vom Ort Peine zur Mine zu erkennen.

Auch am folgenden Tag hängen die Wolken tief. Wir wollen trotzdem versuchen, zu den Tatio Geysiren zu kommen, auch wenn die Geysire bei Sonnenaufgang am schönsten und aktivsten sein sollen. Die Strecke beginnt direkt hinter San Pedro als steil ansteigender Schotterweg mit meistens starkem Waschbrett. Durch die engen Kurven und den sandigen Untergrund lässt sich das Washboard auch nicht mit Speed glätten. In einer Höhe von 4400m ist noch ein Talkessel zu umfahren, dann wären wir mitten in den Regenwolken. Die Geysire sind immer noch 80 km entfernt. Das gestrige Gewitterschauspiel vor Augen, beschließen wir umzukehren. Die Abfahrt ist leicht, aber wir haben das Gefühl in einen Backofen einzutauchen. Diese Strecke mit dem Mopped im Dunkeln zu fahren, ist nicht empfehlenswert.

In unserer Straße befindet sich eine „Pastelleria Suiza“ (= schweizer Konditorei) mit einem traumhaften Angebot auf Kioskformat. Von der Schwarzwälder Kirschtorte bis zu gefüllten Croissants ist alles vorhanden. Mit 1500 Pesos für 4 Teile ist unser Kaffeeglück ist gesichert.

Nach einer Relaxphase starten wir um 18:00 Uhr ins Valle de la Luna, um den Sonnenuntergang zu erleben. Nachdem wir am Visitor Center unseren Eintritt bezahlt haben, dürfen wir die Runde durch das Tal sogar mit dem Motorrad fahren. Wie alle Besucher krabbeln wir zuerst durch die Höhlen, da ist die mitgeführte Stirnlampe nützlich. Die Lavagesteinsformen sind aus der Nähe sehr interessant, haben sich doch Tropfen, Stalagmiten und Stalagtiten gebildet.

Dann geht es noch ein paar Kilometer weiter, zur hohen Aussichtsdüne. Die Sonne kommt gegen 19:45 Uhr wieder unter der Wolkenbank im Westen hervor und wirft ihr warmes Streiflicht über die einzigartigen Gesteinsformationen und färbt nebenbei noch die Andenkette in warmen Farben ein. Alle paar Minuten profitieren andere Berge und andere Felsen von diesem magischen Licht. Kurz bevor es ganz dunkel ist, fahren wir zurück zu unserem Hostal. Beim Abendessen werden neue Pläne für den kommenden Tag geschmiedet. Ja, wenn das Wetter jetzt so bliebe, dann könnten wir ja nach Bolivien, zur Laguna Verde starten…

die Andenkette zur Rechten begleitet unseren Aufstieg, noch scheint die Sonne..
die Andenkette zur Rechten begleitet unseren Aufstieg, noch scheint die Sonne..
Der Licancabur mal in seiner vollen Schönheit
Der Licancabur mal in seiner vollen Schönheit
point of no return in 4400 m Höhe; auf dieser Piste möchten wir ungern im Regen fahren
point of no return in 4400 m Höhe; auf dieser Piste möchten wir ungern im Regen fahren
wir waren schneller als der Regen, also sind ein paar Kurven herzlich willkomen
wir waren schneller als der Regen, also sind ein paar Kurven herzlich willkomen
das grüne San Pedro im Abendlicht
das grüne San Pedro im Abendlicht

Und am Abend ging es ins Valle de la Luna...

dadurch geht es tatsächlich weiter ....
dadurch geht es tatsächlich weiter ....
... zu solchen Formationen
... zu solchen Formationen
ein paar Impressionen vom Valle de la Luna
ein paar Impressionen vom Valle de la Luna
von Ferne grüßen die 6000er
von Ferne grüßen die 6000er
auf dem Rückweg von der Düne
auf dem Rückweg von der Düne