Madrid bis zur spanischen Grenze

TAG 40: Madrid. 28.09.22

Nach dem Einchecken gestern musste ich natürlich sofort los.  Durch ein technisches Problem darf ich in dieser Unterkunft nur 2 anstatt 3 Nächte bleiben  😞. Und weiß noch nicht,  ob ich umziehe oder weiterfahre. 


Die nächste Enttäuschung: der schöne Platz 'Puerta del Sol" mit dem Zentrierstein für die Kilometrierung der Fernverbindungen ist eine einzige Baustelle  😞. Noch bis mindestens Februar nächsten Jahres wird das Pflaster ausgetauscht. 


Daher steht hier nur das Foto vom 'Straßenschild'. Das aber stellvertretend für all die schönen Kacheln, die überall zumindest im Zentrum die Orientierung erleichtern.
Daher steht hier nur das Foto vom 'Straßenschild'. Das aber stellvertretend für all die schönen Kacheln, die überall zumindest im Zentrum die Orientierung erleichtern.
Schöne Straße,  sogar mit Bäumen,  und Motorrädern
Schöne Straße, sogar mit Bäumen, und Motorrädern
Das Schönste an den meisten Plazas Major sind die Zugänge durch Bögen hindurch...
Das Schönste an den meisten Plazas Major sind die Zugänge durch Bögen hindurch...
Um 19 h gab es hier noch nichts zu essen  😞. Die letzten Sonnenstrahlen auf der Plaza Major.
Um 19 h gab es hier noch nichts zu essen 😞. Die letzten Sonnenstrahlen auf der Plaza Major.
Das muss DAS Schokoladengeschäft von Madrid sein,  denn vor dem Eingang befand sich immer eine Schlange von mindestens 15 - 20 Leuten,  die auf einen freien Platz drinnen warteten.  Sogar meine Schwiegertochter aus Amerika war hier am liebsten während ihres Studiums in Madrid. Drinnen gibt es: Schokolade mit Churros  😉. Es gibt aber noch weitere solche Chocolaterias
Das muss DAS Schokoladengeschäft von Madrid sein, denn vor dem Eingang befand sich immer eine Schlange von mindestens 15 - 20 Leuten, die auf einen freien Platz drinnen warteten. Sogar meine Schwiegertochter aus Amerika war hier am liebsten während ihres Studiums in Madrid. Drinnen gibt es: Schokolade mit Churros 😉. Es gibt aber noch weitere solche Chocolaterias
Abends sind immer alle Straßen voller Menschen, nicht nur auf der Gran Vía.
Abends sind immer alle Straßen voller Menschen, nicht nur auf der Gran Vía.

Seit der letzten Inspektion bin ich schon wieder 1.200 km gefahren, und darin die heftigen Abfahrten,  zuletzt nach Madrid runter 1.000 m abwärts. Also lieber mal die Bremsen überprüfen lassen. Es gibt sogar 6 Fahrradhändler, die mit Riese +Müller zusammen arbeiten.  Ich habe mir den in der Nähe des Hauptbahnhofs ausgesucht, und den Austausch der hinteren Bremsbeläge in Auftrag gegeben. Abholung aber erst wieder am Abend. Vom Bahnhof hatte ich so tolle Bilder gesehen. 

Die "Empfangshalle", mit tropischen Gewächsen.  Leider darf man nicht dadurch spazieren.  Rechts bzw. links sind moderne Rolltreppen,  um die Reisenden auf die 2 Abfahrebenen sowie oben den Ausgang zu bringen. Der eigentliche Bahnhof ist wie ein Flughafen organisiert: Einlaßkontrolle max 90 Minuten vor Abfahrt; dort Abschied von Angehörigen; das Gepäck wird durchleuchtet. Daher habe ich die Gleisanlagen nicht einmal gesehen.
Die "Empfangshalle", mit tropischen Gewächsen. Leider darf man nicht dadurch spazieren. Rechts bzw. links sind moderne Rolltreppen, um die Reisenden auf die 2 Abfahrebenen sowie oben den Ausgang zu bringen. Der eigentliche Bahnhof ist wie ein Flughafen organisiert: Einlaßkontrolle max 90 Minuten vor Abfahrt; dort Abschied von Angehörigen; das Gepäck wird durchleuchtet. Daher habe ich die Gleisanlagen nicht einmal gesehen.

Ich brauchte dringend einen ( ersten !)  Kaffee,  um meine Stimmung zu heben. Danach konnte ich mich für eine andere Unterkunft entscheiden,  die zufällig auf der westlichen Seite der Altstadt lag.  Also erkundete ich heute vor allem den östlichen Teil. Am Paseo del Prato entlang nach Norden: mit Grünstreifen in der Mitte !.

Kontrastprogramm am Caixa-Forum
Kontrastprogramm am Caixa-Forum
Rückwärtige Seite des Prados mit einem der ersten Blumenbeete seit langem.
Rückwärtige Seite des Prados mit einem der ersten Blumenbeete seit langem.
Diese Kirche San Jeronimo mit dem Gitarrenspieler fand ich schöner als den offiziellen Eingang zum Prado,  der rechts von mir liegt.
Diese Kirche San Jeronimo mit dem Gitarrenspieler fand ich schöner als den offiziellen Eingang zum Prado, der rechts von mir liegt.
In die Innenstadt dürfen nur Fahrzeuge mit geringer/keiner Emission,  die dafür eine grüne Plakette bekommen. Ausnahme habe ich aber eine Menge gesehen: fast alle Lieferfahrzeuge  😞.
In die Innenstadt dürfen nur Fahrzeuge mit geringer/keiner Emission, die dafür eine grüne Plakette bekommen. Ausnahme habe ich aber eine Menge gesehen: fast alle Lieferfahrzeuge 😞.
Das Schokoladengeschäft am Plaza de Cánovas ist etwas größer als in der Innenstadt  😉
Das Schokoladengeschäft am Plaza de Cánovas ist etwas größer als in der Innenstadt 😉
Die Plaza Santa Ana hat mir sehr gut gefallen,  drum herum lauter Tapas-Bars bzw. -Restaurants.  Aber zu sehr hohen Preisen.
Die Plaza Santa Ana hat mir sehr gut gefallen, drum herum lauter Tapas-Bars bzw. -Restaurants. Aber zu sehr hohen Preisen.
Die ersten Häuser (von Norden kommend) mit Kacheln an den Wänden,  noch dazu mit sehr aufwändigen Bildern oder Motiven.
Die ersten Häuser (von Norden kommend) mit Kacheln an den Wänden, noch dazu mit sehr aufwändigen Bildern oder Motiven.
Im Vordergrund das Hotel "Four Seasons" mit dem tollen Türmchen, gegenüber mit den Quadrillas. Als ich dort heute Morgen entlang fuhr,  herrschte Verkehrschaos,  das meine volle Aufmerksamkeit auf die Straße konzentrierte. Als Fußgänger sieht man doch mehr  😉
Im Vordergrund das Hotel "Four Seasons" mit dem tollen Türmchen, gegenüber mit den Quadrillas. Als ich dort heute Morgen entlang fuhr, herrschte Verkehrschaos, das meine volle Aufmerksamkeit auf die Straße konzentrierte. Als Fußgänger sieht man doch mehr 😉
Ich liebe zwar die vielen kleinen Gässchen,  die überwiegend sogar Fußgängerzone sind. Aber die tollen alten Häuser ziehen meine Handy-Kamera magisch an.
Ich liebe zwar die vielen kleinen Gässchen, die überwiegend sogar Fußgängerzone sind. Aber die tollen alten Häuser ziehen meine Handy-Kamera magisch an.
Zum Beispiel diesen Spanier,  der am späten Nachmittag ganz selbstverständlich in einer Bar Schokolade mit Churros bestellt hat . Mit solchen Unterbrechungen habe ich 1 Stunde zum Fahrradhändler gebraucht anstatt 15 Minuten  😉.
Zum Beispiel diesen Spanier, der am späten Nachmittag ganz selbstverständlich in einer Bar Schokolade mit Churros bestellt hat . Mit solchen Unterbrechungen habe ich 1 Stunde zum Fahrradhändler gebraucht anstatt 15 Minuten 😉.
Jetzt wieder mit dem Fahrrad unterwegs: aber am Abend bei dichtem und schnellem Verkehr traute ich mich dann doch nicht in die Fahrradspur auf dem 4-spurigen Paseo del Prado. Ich habe aber auch keine anderen Fahrradfahrer gesehen. Und dann tauchte dieses tolle Gebäude auf: der Palacio de Cibeles, heute mi Hauptpost und Stadtverwaltung.
Jetzt wieder mit dem Fahrrad unterwegs: aber am Abend bei dichtem und schnellem Verkehr traute ich mich dann doch nicht in die Fahrradspur auf dem 4-spurigen Paseo del Prado. Ich habe aber auch keine anderen Fahrradfahrer gesehen. Und dann tauchte dieses tolle Gebäude auf: der Palacio de Cibeles, heute mi Hauptpost und Stadtverwaltung.
Dieses Abendrot kündigt den kommenden Regen an ...
Dieses Abendrot kündigt den kommenden Regen an ...
Beleuchtete Häuser
Beleuchtete Häuser

TAG 41: Madrid

Heute heißt es umziehen, also alles wieder zusammen packen. Dann hatte ich spontan im "Osten " einen Friseurtermin gemacht.  An die dunkleren Haare muss ich mich erst noch gewöhnen. Während ich dort war, ist einem Angestellten das Handy gestohlen worden,  als er seinen Platz an der Kasse kurz verlassen hat...Derselbe hatte mir auch geraten,  mein Fahrrad anzuketten. (In Madrid immer um die Bäume herum). Also besteht doch eine reale Gefahr  😞.


Mein neues Domizil für eine Nacht ist modern und hat viel Platz; und vor allem einen Wasserkocher für die ersten Tassen Tee seit der spanischen Grenze.  So lässt sich der Regen am Nachmittag gut überstehen. 

Diese versteckte Kirche hatte ich erst gestern im Dunkeln entdeckt.  Heute ohne Sonne nicht ganz so schön.
Diese versteckte Kirche hatte ich erst gestern im Dunkeln entdeckt. Heute ohne Sonne nicht ganz so schön.
Das Hotel "Four Seasons ". Es gibt ein noch berühmteres Bügeleisenhaus an der Gran Vía,  aber das wird gerade verschönert.
Das Hotel "Four Seasons ". Es gibt ein noch berühmteres Bügeleisenhaus an der Gran Vía, aber das wird gerade verschönert.
Straßenbeflaggung in der "Weststadt"
Straßenbeflaggung in der "Weststadt"

Nach dem Regen gegen 18 h bin ich raus, die "Weststadt " zu erkunden.  Sie liegt an dem steilen Abhang zum Fluss und der Ebene darunter und zwingt selbst mich, die höchsten Stufen meines Bikes zu aktivieren. Alleine deshalb schon Punktabzug. Der Königspalast ist für mich nur groß,  steif und kalt,  am besten sah er noch von unten aus. 

Eine ehemalige Markthalle ganz auf chic gemacht für die Touristen oder die Haute Volée.  Drum herum die ersten aufdringlichen Schwarzen und große elektrische Tuc-Tuc-Taxis,um damit den Steigung zu entgehen.
Eine ehemalige Markthalle ganz auf chic gemacht für die Touristen oder die Haute Volée. Drum herum die ersten aufdringlichen Schwarzen und große elektrische Tuc-Tuc-Taxis,um damit den Steigung zu entgehen.
Straße zur Plaza Major mit Restaurants
Straße zur Plaza Major mit Restaurants
Die "Puerta de Toledo", also die Türe nach Toledo. Durch das Tor durch kann man das Gefälle erkennen, das Verkehrsgetümmel, eine der wenigen Blumeninseln und im Vordergrund sogar das klassische Fahrradzeichen auf der Straße.
Die "Puerta de Toledo", also die Türe nach Toledo. Durch das Tor durch kann man das Gefälle erkennen, das Verkehrsgetümmel, eine der wenigen Blumeninseln und im Vordergrund sogar das klassische Fahrradzeichen auf der Straße.
Der Königspalast am nächsten Morgen,  damit nicht grau in grau
Der Königspalast am nächsten Morgen, damit nicht grau in grau








Resümee Madrid:


Nein, ich bin in keinem der vielen Museen gewesen (obwohl der Prado ab 18 h sogar kostenlos ist), habe kein Geld in einem der unzähligen Geschäfte gelassen,  habe mir nicht den Bauch vollgeschlagen trotz der unglaublichen Vielzahl an unterschiedlichen kulinarischen Angeboten. Bin in keinem der nächtlichen Künstlerangebote von Flamenco über Musicals bis zur Oper gewesen. 


Mir hat die Atmosphäre in der Stadt gefallen.  Die vielen Menschen auf den Straßen,  die schöne Bauweise der Häuser und Straßen. Die Mischung der Geschäfte: alteingesessene neben modernen,  kleine vollgestopfte Räume mit nur einer Art Ware oder ganz leere aufgeräumte Ateliers; noch unbekannte Angebote wie eine glutenfreie Bäckerei, ein Laden nur mit den Bade-Enten und 2 andere,  die ich schon wieder vergessen habe. Die Menschen gehen rücksichtsvoll miteinander um, geben lieber Vortritt als auf ihrem Recht zu bestehen. Ich habe niemanden streiten hören. Wenn frau beobachtet,  wie sie sich immer in kleinen Gruppen treffen, wird klar,  warum der lockdown in Corona-Zeiten sie noch härter getroffen hat als uns. 


Von daher komme ich gerne wieder.  Es gibt noch viel zu entdecken. Auch das moderne Madrid. 

TAG 42: nach Toledo

Nachdem der Regen gestern Nachmittag zu so trüben Ansichten geführt hatte,  habe ich es gegen 9 h unter blauem Himmel noch einmal probiert. Aber die Sonne stand noch zu tief auf der falschen Seite,  sodass außer dem Foto vom Schloss keine neuen Ansichten entstanden sind. Also zurück und die wartenden Gepäckstücke aufladen.  Dabei sprach mich der Angestellte aus dem Farbengeschäft nebenan auf mein Fahrrad an. Er plante gerade selber an einer MTB Tour fürs Wochenende und war von dem Rad und meiner Tour begeistert. Daher wurde es nach 10 h, bis ich endlich los kam, für meine Tour von über 80 km. Zuerst runter zum Fluss und dort durch die schönen Anlagen.

Nein,  das ist kein Park am Fluss, sondern der Weg auf eine Brücke , die Autos fahren rechts und links außen herum.
Nein, das ist kein Park am Fluss, sondern der Weg auf eine Brücke , die Autos fahren rechts und links außen herum.

Ausnahmsweise funktionierte das Routing aus der Stadt raus ziemlich gut. Es wusste sogar immer, auf welcher Seite der Avenida der Fahrradweg langführt. Dichte Bebauung mit Wohnblocks ging in Einfamilienhaus-Siedlungen über,  dann wieder ein parkähnlicher Streifen und noch ein Ort. Es dauerte über 30 km, bis ich endlich die Stadtgrenze erreicht hatte. 


Ein schöner Kreisverkehr mit funktionierendem Wasserrad
Ein schöner Kreisverkehr mit funktionierendem Wasserrad

Im nächsten Ort suchte ich mir eine Taverna, um den Akku von mir und meinem Fahrrad aufzuladen. Ich war nur mit 93 % Ladung losgefahren und bekam jetzt schon in der niedrigsten Stufe eine Warnmeldung und weiß ja, dass es in Toledo am Ende noch steil nach oben geht. 


Danach ging es endgültig in "Landschaft" und in die bekannten Hügel über. 

Ich liebe es, wenn eine weite Landschaft durch Berge begrenzt werden
Ich liebe es, wenn eine weite Landschaft durch Berge begrenzt werden
Rauf und runter...
Rauf und runter...
Hin und wieder gibt es diese intensiv grünen Felder, die noch bewässert werden. Aber ich konnte noch nicht herausfinden,  was das ist.
Hin und wieder gibt es diese intensiv grünen Felder, die noch bewässert werden. Aber ich konnte noch nicht herausfinden, was das ist.
Diese Kirche von Bargas oben auf dem Hügel hatte schon km-weit meinen Blick angezogen. Daher machte ich in ihrem Schatten eine letzte Rast mit Stärkung.
Diese Kirche von Bargas oben auf dem Hügel hatte schon km-weit meinen Blick angezogen. Daher machte ich in ihrem Schatten eine letzte Rast mit Stärkung.
Diese 'Ermita'= Einsiedelei aus einem früheren Jahrhundert steht mittlerweile in einem Dorfkern.
Diese 'Ermita'= Einsiedelei aus einem früheren Jahrhundert steht mittlerweile in einem Dorfkern.

Und dann ging's zum nächsten Abenteuer. Ich wusste, dass es kurz vor Toledo schwierig wird mit der Wegführung. Meine bisherige Landstraße endet auf einer Autobahn. Und ein längerer Feldweg aus Bargas raus soll zu einem Vorort von Toledo führen, wo mich der Asphalt wieder empfängt. 


Der Feldweg führte auch noch leicht abwärts  😞, und wurde schnell sandiger. Darauf lässt es sich mit meiner schweren Fuhre gar nicht gut fahren  😞. Es gab mir Hoffnung,  dass noch eine Fahrradspur zu sehen war.  Dann gabelte sich der Weg: rechts in einen schmalen Hohlweg, links rauf auf festerem Untergrund.  Rechts gefiel mir nicht, also links. Aber mein Navi zeigte mir an, dass ich mich vom richtigen Weg entfernte,  also ein paar Meter zurück. Der Hohlweg wurde immer schmaler und sandiger,  sodass ich schieben musste.  Bis....

Ein Baum quer lag. Da hilft alles nichts außer zurück...
Ein Baum quer lag. Da hilft alles nichts außer zurück...

Zurück im Ort fragte ich Einheimische nach einer Alternative. Die 3. Person konnte mir dann weiterhelfen: "da vorne nach rechts,  da fängt sogar ein Fahrradweg an,  und im 2. Ort fragen Sie besser noch einmal. Das geht auch auf einem nichtasphaltiertem Weg weiter,  aber ist fahrbar."


Am Ende des 2. Ortes war für mich kein Weg zu sehen. 2 Kinder wussten nicht wirklich Bescheid. Da kam ein Mountainbiker die Straße hoch,  mal wieder im genau passenden Augenblick.  Der kannte natürlich den Weg,  konnte es mir im Navi zeigen und die kritische Gabelung...und meinte dann, er zeigt mir den Weg und fährt vor 😀 . Schon am Einstieg wäre ich sonst falsch gefahren. Dieser Weg war zumindest nicht sandig, aber häufig ausgefahren mit Furchen. Und auch leicht abwärts. Die Landschaft war toll in der schon schräg stehenden Sonne. 

Kurz vor Toledo
Kurz vor Toledo
Die Erde hat mich wieder...passt nicht.  Die Straße hat mich wieder  😀.
Die Erde hat mich wieder...passt nicht. Die Straße hat mich wieder 😀.

Er fuhr den Weg wieder zurück zum Treffen mit seinen Freunden und hatte etwas zum Erzählen. Ich brauchte nur noch den Hügel runter,  jetzt auf Asphalt, über die Autobahn hinweg und war im nördlichen Toledo. Hier habe schnell eine neue Route gebastelt: von der aktuellen Position zum Zentrum, nur noch 4 km. 



Blick auf den Alkazar,  die Burg.
Blick auf den Alkazar, die Burg.

Am Busbahnhof, vor dem Altstadthügel, habe ich mich in die letzte Sonne gesetzt und ein Quartier gesucht. Die Preise lagen noch höher als in Madrid, es ging aufs Wochenende zu. Aber ein Boutiquehotel in der Altstadt sah so schön aus, dass ich nicht außerhalb weiter gesucht habe,  und gebucht habe. Adresse ins Navi und den Berg hoch.  

Einmal musste ich doch noch zum Fotografieren anhalten.
Einmal musste ich doch noch zum Fotografieren anhalten.

Und für den letzten Anstieg mussten mein Fahrrad und ich auf Kopfsteinpflaster alles geben , aber es hat sich gelohnt. 


Jedes Detail im Hotel war mit Liebe ausgewählt. Stark im arabischen Stil.  Und Alina an der Rezeption ist das warme Herz des Hauses. Sie als Frau hat sich einfach meine leicht eingesandeten Gepäckstücke geschnappt und im Aufzug verstaut. So schnell konnte ich gar nicht gucken. 


Dann in den 3. Stock,  aus dem Aufzug raus Blick auf die Dachterrasse,  aber um die Ecke zum einzigen Zimmer dort oben. Und dann hat sie mit angefasst, das Fahrrad eine gedrehte Treppe nach unten zu bringen,  damit das Rad sicher ist.  


Mein Zimmer ist nur durch eine Stornierung frei geworden. Ich war sofort so begeistert von Stadt und Hotel, dass ich verlängern wollte. Sie hat am nächsten Tag sogar telefoniert, ob der nächste Gast auch tatsächlich kommt. Aber leider ja, sodass es bei ausgebucht blieb. 


Nur schnell andere Kleidung an und im letzten Licht wieder los. 

Die Dachterrasse
Die Dachterrasse
Der Patio, der Innenraum, durch den wieder Licht einfällt.
Der Patio, der Innenraum, durch den wieder Licht einfällt.
Es ging durch ganz stille Gassen, nur selten andere Menschen, hin und wieder ein Geschäft und dann wurde es ein bisschen belebter: das Gelbe ist nur eine Lichtprojektion. Eingang zum Judenviertel.
Es ging durch ganz stille Gassen, nur selten andere Menschen, hin und wieder ein Geschäft und dann wurde es ein bisschen belebter: das Gelbe ist nur eine Lichtprojektion. Eingang zum Judenviertel.
Was für ein Kontrast zu Madrid...
Was für ein Kontrast zu Madrid...

TAG 43: Toledo und nach Talavera de la Reina

Vielleicht werden einem in Google maps nur dann Hotels angezeigt, wenn sie freie Kapazitäten haben. Oder das System funktioniert nicht zuverlässig. Oder man muss viel weiter aufziehen, als ich es gemacht habe. Jedenfalls habe ich trotz langer Suche gestern keine vernünftige Lösung gefunden, wie ich länger in Toledo bleiben kann und die Abschnitte meiner Route nach Cáceres noch funktionieren.


So habe ich morgens nicht den blog weitergeschrieben, sondern zusammengepackt, auf der Dachterrasse mein Müsli gefrühstückt und bin noch eine Runde durch die Stadt gegangen.  Auch Alina fand, dass die Luft ganz schön kalt sei, die da bei ihr an der Rezeption herein kam.  Jedenfalls hatte ich auch meine warmen Klamotten an, denn in den Gassen lag noch tiefer Schatten. 

Typische alte Gasse (schon mittags), wenn die Häuser nur durch ein Muster aus Ziegel- und Bruchsteinen verziert sind.  Dann waren die Araber noch Baumeister,   ca. 12. Und  13. Jahrhundert
Typische alte Gasse (schon mittags), wenn die Häuser nur durch ein Muster aus Ziegel- und Bruchsteinen verziert sind. Dann waren die Araber noch Baumeister, ca. 12. Und 13. Jahrhundert
Und dann gab es doch Straßen mit Touristen. Und diese Häuser sind zumindest später renoviert worden und haben Erker erhalten.
Und dann gab es doch Straßen mit Touristen. Und diese Häuser sind zumindest später renoviert worden und haben Erker erhalten.
Auf einmal stand ich auf einem größeren, schon sonnigen Platz.  Unregelmäßig, aber wohl der Plaza Major,  auch wenn er Zacodover heißt.
Auf einmal stand ich auf einem größeren, schon sonnigen Platz. Unregelmäßig, aber wohl der Plaza Major, auch wenn er Zacodover heißt.
Aber auch hier hat mich der Blick vom Platz weg am meisten fasziniert.
Aber auch hier hat mich der Blick vom Platz weg am meisten fasziniert.
Die Kathedrale mit ihrer berühmten Westfacade, die jetzt natürlich unbeleuchtet ist.
Die Kathedrale mit ihrer berühmten Westfacade, die jetzt natürlich unbeleuchtet ist.
Mich faszinierten die unterschiedlichen Ebenen im Pflaster, bevor ich realisierte, dass ich wieder am Hotel angekommen war: die dunkelbraunen Türen rechts.  Hier in Toledo habe ich mich zum ersten Mal von Google maps Fußgänger routen lassen. Einfach losgegangen und dann gesagt: bitte zurück zum Hotel.  War klasse.
Mich faszinierten die unterschiedlichen Ebenen im Pflaster, bevor ich realisierte, dass ich wieder am Hotel angekommen war: die dunkelbraunen Türen rechts. Hier in Toledo habe ich mich zum ersten Mal von Google maps Fußgänger routen lassen. Einfach losgegangen und dann gesagt: bitte zurück zum Hotel. War klasse.
Leider durfte ich hier nicht bleiben.  Aber gerne wiederkommen 😀😃
Leider durfte ich hier nicht bleiben. Aber gerne wiederkommen 😀😃
Die innere Konstruktion eines Tores
Die innere Konstruktion eines Tores
Und über diese schöne Brücke ging es über den Tajo raus aus der Altstadt.  Direkt daneben kann man am Seil fliegen gehen. Und ich habe mitten auf der Brücke meine warmen Sachen ausgezogen und bin nur noch in Radhose und T-Shirt weiter gefahren, denn die Temperaturen kletterten heute zum ersten Mal Richtung 30 °C 😀.
Und über diese schöne Brücke ging es über den Tajo raus aus der Altstadt. Direkt daneben kann man am Seil fliegen gehen. Und ich habe mitten auf der Brücke meine warmen Sachen ausgezogen und bin nur noch in Radhose und T-Shirt weiter gefahren, denn die Temperaturen kletterten heute zum ersten Mal Richtung 30 °C 😀.

Also mittags um 12 Uhr zu einer 80 km Tour zu starten,  da sollte kein Abenteuer dabei sein. Aber es blieb bei Asphalt und moderaten Steigungen. 


Zuerst führte die Landstraße zwischen Hügel und Tajo entlang,  hier hatte es dieses Jahr noch gebrannt. Danach tauchten wieder Weingüter auf. 

Abbrüche zum Tajo runter.
Abbrüche zum Tajo runter.
Dieses große Gebäude oben auf dem Hügel zog lange meine Aufmerksamkeit auf sich, und entpuppte sich dann als eine Ruine.
Dieses große Gebäude oben auf dem Hügel zog lange meine Aufmerksamkeit auf sich, und entpuppte sich dann als eine Ruine.
Auch diese Kirche ist auf mehreren Fotos verewigt,  vor allem gegen die Bergkette dahinter. Aber da kann man noch nicht die ungewöhnliche Spitze des Turms sehen: das Dach schützt eine Madonna.
Auch diese Kirche ist auf mehreren Fotos verewigt, vor allem gegen die Bergkette dahinter. Aber da kann man noch nicht die ungewöhnliche Spitze des Turms sehen: das Dach schützt eine Madonna.
Ja, bei diesen Feldwegen kann man glatt noch die Dampflok erwarten  😉. Es sollte aber überhaupt mal ein Zug kommen. Den einen und einzigen habe ich schon verewigt.  ( Die Strecke führt hier parallel oder in Sichtweite zur Straße....)
Ja, bei diesen Feldwegen kann man glatt noch die Dampflok erwarten 😉. Es sollte aber überhaupt mal ein Zug kommen. Den einen und einzigen habe ich schon verewigt. ( Die Strecke führt hier parallel oder in Sichtweite zur Straße....)

Heute sind bestimmt 10 Kaninchen vor mir weggehoppelt; jetzt verstehe ich,  warum dieses Land danach getauft wurde  😉, auch wenn das ca. 2.500 Jahre her ist. 


Ca. 10 km vor dem Ziel habe ich im Schatten angehalten. Noch einmal stärken mit einem Snickers und Wasser: die Sonne fühlt sich hier wieder viel intensiver an, und durch den Fahrtwind hatte ich gar nicht gespürt,  wieviel Wasser ich brauchte.  Und dann noch schnell die Route auf das Hotel abgeändert. Der Verkehr war etwas stärker geworden,  daher habe ich den Vorschlag akzeptiert,  auf dem "Service-Weg" für die Gewerbebetriebe neben der Schnellstraße zu fahren.  Und es sofort bereut: selten eine so schlechte Betonpiste erlebt.  Aber die schöne glatte Straße lag jetzt unerreichbar hinter Leitplanken. Also keine Experimente mehr. 


Diesmal musste ich einen großen Hotelkasten etwas außerhalb der Innenstadt nehmen,  dafür kostete es auch nur 40 Euro. Das Fahrrad durfte über Nacht in der Eingangshalle stehen,  das Zimmer war größer als die letzten,  aber Frühstück wurde nicht angeboten.  Der Unterschied zwischen Hotel und Hostal wird mir nicht klar. 


In einer Bar um die Ecke holte ich mir einen Kaffee,  um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren, und dann bin ich doch lieber in die Innenstadt gefahren zum Essen. 

Talavera ist Zentrum für Keramik,  daher ist der Platz vor der Kathedrale ganz in geschmackvollen Kreationen wie Bänken etc. gehalten.
Talavera ist Zentrum für Keramik, daher ist der Platz vor der Kathedrale ganz in geschmackvollen Kreationen wie Bänken etc. gehalten.
Ausschnitt aus der römischen Brücke,  die noch komplett auf die andere Seite führt.  Es gibt noch 2 andere interessante Brücken, aber die Schrägseilbrücke habe ich nicht sinnvoll fotografieren können.
Ausschnitt aus der römischen Brücke, die noch komplett auf die andere Seite führt. Es gibt noch 2 andere interessante Brücken, aber die Schrägseilbrücke habe ich nicht sinnvoll fotografieren können.
Hier habe ich schließlich einen freien Platz gefunden,  auf einem Barhocker neben einem Fass als Tisch.
Hier habe ich schließlich einen freien Platz gefunden, auf einem Barhocker neben einem Fass als Tisch.
Essen auf Spanisch: die Vorspeise = ein großer 'Gruß aus der Küche ' ist schon verspeist.  Brot gibt es immer dazu. Und ganz häufig verbergen sich Pommes Frittes unter dem Begriff 'patatas' für Kartoffeln. Bestellt hatte ich Hühnchen mit Ei zum Preis von 7,50 Euro.
Essen auf Spanisch: die Vorspeise = ein großer 'Gruß aus der Küche ' ist schon verspeist. Brot gibt es immer dazu. Und ganz häufig verbergen sich Pommes Frittes unter dem Begriff 'patatas' für Kartoffeln. Bestellt hatte ich Hühnchen mit Ei zum Preis von 7,50 Euro.

TAG 44: Nach Lagartera

Es ist Sonntag,  und sonntags will ich mir etwas Besonderes gönnen.  Das fängt schon damit an,  dass ich keine Unterkunft in ca. 70 km Entfernung gefunden habe und deshalb nur 50 fahren brauche  😀.  Also kann ich den Wecker abstellen,  der auf 7 h steht. 


Durch das blog schreiben wird es dann 11 h, bis ich aufbreche. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen wegen dem Fahrrad im Hotelfoyer,  aber das kümmert den Portier überhaupt nicht.  Er kümmert sich sowieso nicht um mich,  als ich ein Teil nach dem anderen aufs Fahrrad hieve ( da schauen sonst die Leute ganz interessiert zu) und dann Richtung Türe schiebe. Die klemmt nämlich und ist für Fahrräder ganz schön eng. Aber auch das schaffe ich ganz alleine. 


Kontrast in der Bar um die Ecke: die Asiatin wusste nicht nur,  welche Variante Kaffee ich gerne trinke,  sondern auch,  dass ich 2 Zucker für ihren starken Kaffee brauche. Im Moment erscheinen Frauen die besseren GastgeberInnen zu sein. 




Talavera hat vielleicht nicht so viele alte Bauwerke wie die Städte der Umgebung,  dafür aber viele schöne Parks, hier am Tajo entlang.
Talavera hat vielleicht nicht so viele alte Bauwerke wie die Städte der Umgebung, dafür aber viele schöne Parks, hier am Tajo entlang.

Aus der Stadt raus werde ich mal wieder auf einen Seitenweg geschickt.  Stimmt,  diesen "Fahrradweg" wollte ich mir ansehen.  Aber mit solch großen Schlaglöchern in der Piste habe ich keine Lust darauf. Eigentlich wollte ich einen entgegen kommenden Fahrradfahrer fragen, ob der Weg besser wird,  aber da verschwand er in einer Seitenstraße, die ich noch gar nicht gesehen hatte.  Mein Handy meinte dann dazu: rechts von mir verläuft eine prima Straße. Und auf der bin ich ca. 40 km geblieben.  Wenig Verkehr,  Rückenwind (das wäre bei der kurzen Strecke aber nicht nötig gewesen 😉 ), Sonnenschein ...

...und immer diese tolle Bergkette zu meiner Rechten.
...und immer diese tolle Bergkette zu meiner Rechten.
Knorrige Korkeichen tauchen auf
Knorrige Korkeichen tauchen auf
Und dann komme ich über eine Kuppe, und auf einmal ist alles grün.  Mit dem Wasser des Tajos wird sogar der wasserintensive Mais angepflanzt.
Und dann komme ich über eine Kuppe, und auf einmal ist alles grün. Mit dem Wasser des Tajos wird sogar der wasserintensive Mais angepflanzt.
Langsam bekomme ich Hunger, es ist ja auch schon 14 h, daher fahre ich in das Zentrum von Puente del Arzobispo.  Auch dort lebt man von Keramik.
Langsam bekomme ich Hunger, es ist ja auch schon 14 h, daher fahre ich in das Zentrum von Puente del Arzobispo. Auch dort lebt man von Keramik.
Und nach der Vorspeise - es ist ja Sonntag- bekomme ich Krabben,  dazu das köstliche spanische Baguette.
Und nach der Vorspeise - es ist ja Sonntag- bekomme ich Krabben, dazu das köstliche spanische Baguette.

Viel interessanter war aber,  die Abläufe um mich herum zu beobachten.  Ich war die Einzige,  die alleine an einem Tisch saß.  Alles andere waren Gruppen in wechselnder Größe und Zusammensetzung. Einer kam, 2 gingen. Aus einer Gruppe von anfangs 3 Leuten an 1 Tisch wurden 10 Leute mit 2 Tischen.  .....

Schließlich habe ich mich doch losgerissen für den Endspurt, nur noch 12 km in einen kleinen Ort an der Autobahn. 

Der Kirchturm von Puente del Arzobispo hat schon einen arabischen Einschlag
Der Kirchturm von Puente del Arzobispo hat schon einen arabischen Einschlag
Die Umgebung wechselte zu vereinzelten Korkeichen über mehr oder weniger hohem Gras. Hier habe ich auch Rehe gesehen,  die sich aber scheu zurück gezogen haben,  als ich anhielt.
Die Umgebung wechselte zu vereinzelten Korkeichen über mehr oder weniger hohem Gras. Hier habe ich auch Rehe gesehen, die sich aber scheu zurück gezogen haben, als ich anhielt.
Wieder eine von diesen Straßen,  die neugierig machen auf das Tal dahinter.  Und dann ist es vielleicht doch nur die nächste Kurve oder der nächste Hügel.  Immer,  wenn es die Verkehrslage erlaubt  - insbesondere zur Mittagszeit- entscheide ich, ob ich rechts oder links von der weißen Linie fahre.  Heute war das zu 95 % rechts. Hier kann man gut sehen,  warum  😉
Wieder eine von diesen Straßen, die neugierig machen auf das Tal dahinter. Und dann ist es vielleicht doch nur die nächste Kurve oder der nächste Hügel. Immer, wenn es die Verkehrslage erlaubt - insbesondere zur Mittagszeit- entscheide ich, ob ich rechts oder links von der weißen Linie fahre. Heute war das zu 95 % rechts. Hier kann man gut sehen, warum 😉
Auf der ganzen Strecke sind mir max. 10 Autos begegnet.  Eines musste aufs Bild für die Größenverhältnisse: unendlich lange gerade Straßen.
Auf der ganzen Strecke sind mir max. 10 Autos begegnet. Eines musste aufs Bild für die Größenverhältnisse: unendlich lange gerade Straßen.
In ganz Lagartera hatte ich erst 2 Menschen gesehen,  bis ich an der Unterkunft ankam.  Hier fand das Leben statt. Rechts nur angeschnitten, standen Tische mit Leuten, die um 16 Uhr noch beim Essen saßen. Auf der Terrasse des Restaurants und drinnen,  aber natürlich nicht in der Sonne in der Mitte. Auch die Lautstärke war dementsprechend.
In ganz Lagartera hatte ich erst 2 Menschen gesehen, bis ich an der Unterkunft ankam. Hier fand das Leben statt. Rechts nur angeschnitten, standen Tische mit Leuten, die um 16 Uhr noch beim Essen saßen. Auf der Terrasse des Restaurants und drinnen, aber natürlich nicht in der Sonne in der Mitte. Auch die Lautstärke war dementsprechend.
Es ist unbegreiflich, wie in einen so kleinen Ort ein so modernes, aber harmonisch passendes Hostal mit Restaurant kommt. Und aus dem Fenster heraus Blick direkt auf die Bergkette  😀. Diesmal hat der Kellner/Miteigentümer? das Fahrrad eigenhändig in den 1. Stock getragen  😉.
Es ist unbegreiflich, wie in einen so kleinen Ort ein so modernes, aber harmonisch passendes Hostal mit Restaurant kommt. Und aus dem Fenster heraus Blick direkt auf die Bergkette 😀. Diesmal hat der Kellner/Miteigentümer? das Fahrrad eigenhändig in den 1. Stock getragen 😉.

Nach dem Duschen habe ich mich auf die etwas geleerte Terrasse gesetzt und zum 1. Mal seit langem ein Sudoku gemacht. 


Die Leute machten sich langem auf den Weg,  mittlerweile nach 17 h. Sie hatten also den Sonntag hier verbracht. Und ich dachte, die Kellner hätten jetzt Pause. Fehlanzeige. Sie schafften es gerade, alle Tische abzuräumen,  da kam eine andere Klientel,  und schwups waren alle Tische wieder besetzt.  Ohne Pause für die armen Angestellten. 

Als ich gegen 20:30 h zum Essen runter kam,  war nur im hinteren Bereich des Restaurants noch ein Plätzchen frei. Jetzt war Fußball angesagt, mit der entsprechenden Lautstärke.  Die Einheimischen versuchten trotzdem, sich zu unterhalten.  Und wieder diese sich verändernden Grüppchen wie schon mittags.  Also ein kleiner Einblick in das echte spanische Leben. 


In Toledo hörte ich Discomusik bis ca. 2 h morgens.  Hier war Dorffest mit Livekonzert auf der anderen Seite zur Plaza,  die sonst bestimmt ganz ruhig ist.  Aber die Musik war richtig gut. 

TAG 45: nach Tejeda De Tietar

Mit Papierkarte, Google maps und Komoot hatte ich den gordischen Knoten für die nächste Etappe nicht lösen können: ich wollte durch das Tal nach Westen Richtung Plasencia und dann Cáceres, nicht über den Berg.  Aber nicht an der Autobahn entlang,  weil da 10 km Feldweg drohten, dessen Zustand ich mir gut vorstellen konnte. Und ich konnte keine Hostals finden bis kurz vor Plasencia. Einige km nördlich der Autobahn verlief "parallel " eine Straße am Gebirge entlang, aber mit vielen Steigungen. Sieht aus, als sollte man die mit dem Motorrad fahren. Und dazwischen noch einmal eine kleine Nebenstrecke durch Mini-Orte.


Schließlich entschied ich mich für eine Mischung: vom Hotel aus nach Norden auf diese kleine Nebenstrecke, damit um den Feldweg herum und am Ende noch ein Stück an der Autobahn entlang.  Alles Asphalt,  aber 109 km.... 😞😓


Ein schneller Start wurde dadurch vereitelt,  dass die Besitzerin des Anwesens mitbekam, dass ich etwas spanisch konnte.  Und damit das 1. längere Gespräch entstand.  Dann brauchte ich dringend Bargeld und bin auf dem Weg zum Automaten am Festplatz vorbei gekommen. Danach in der anderen Richtung auf der vergeblichen Suche nach einem Lebensmittelgeschäft für Stärkungen. Und als ich dann mit dem Rad durch die Hauptstraße fuhr , erkundigte sich ein Mann nach den Details von Rad und Hotel. Ich bin bestimmt für einen Tag das Stadtgespräch.

Es wird aufgeräumt. Aber natürlich schauen die meisten nur zu.
Es wird aufgeräumt. Aber natürlich schauen die meisten nur zu.
Aus der Kirche ertönte Orgelmusik, daher bin ich reingegangen. Tatsächlich war Messe.
Aus der Kirche ertönte Orgelmusik, daher bin ich reingegangen. Tatsächlich war Messe.

Zum ersten Mal hatte mich kein strahlend blauer Himmel begrüßt, obwohl so angesagt.  Ein seltsamer Dunst oder Schleier legte sich vor allem über das Gebirge und wurde im Laufe des Tages dichter. Ich vermute so etwas wie Saharastaub, da ja auch die Temperaturen wieder hoch gegangen sind. Aber damit sehen die Fotos nicht mehr so schön aus oder ich habe erst gar keine Bilder mehr gemacht. 

Diese Bergspitze ist ca. 2.500 m hoch und liegt damit 2.000 m über dem Tal. Kein Wunder,  dass man sie schon so lange sieht.
Diese Bergspitze ist ca. 2.500 m hoch und liegt damit 2.000 m über dem Tal. Kein Wunder, dass man sie schon so lange sieht.
Tor zu einer der Fincas hier. Soweit ich das erkennen kann, wird Landwirtschaft hier in großen Einheiten betrieben.  Wenn Tiere,  dann mindestens 5 Gebäude.  Die eingezäunten Weiden erstrecken sich km-weit an der Straße entlang.
Tor zu einer der Fincas hier. Soweit ich das erkennen kann, wird Landwirtschaft hier in großen Einheiten betrieben. Wenn Tiere, dann mindestens 5 Gebäude. Die eingezäunten Weiden erstrecken sich km-weit an der Straße entlang.

Dann kam der Abzweig auf die Nebenstraße.  Ob die wohl vernünftig befahrbar ist? Wahrscheinlich habe ich die wieder für mich alleine... Pustekuchen.  Ich befand mich auf einer glatten Hochfläche, auf der mit gezielten Einsatz des Wassers Obstbäume,  Gemüse und dann sogar...

...Tabak angebaut wird.
...Tabak angebaut wird.

Und deshalb war dort Betrieb und die Straße in gutem Zustand. 

Und wieder wuselte nur eine kleine Maschine durch die Felder, keine Menschen.  Und die holt auch die Blätter von unten.
Und wieder wuselte nur eine kleine Maschine durch die Felder, keine Menschen. Und die holt auch die Blätter von unten.
Einige km weiter wurde das Rätsel der grünen Felder gelöst: hier hängen die Chilischoten noch im Vordergrund. Die Menschen tragen alle Sombreros gegen die Sonne.
Einige km weiter wurde das Rätsel der grünen Felder gelöst: hier hängen die Chilischoten noch im Vordergrund. Die Menschen tragen alle Sombreros gegen die Sonne.
Der Tabak leuchtet so schön gelbgrün in der Landschaft, ganz ungewohnt.  Und kein blauer Himmel darüber  😞.
Der Tabak leuchtet so schön gelbgrün in der Landschaft, ganz ungewohnt. Und kein blauer Himmel darüber 😞.

Nach gut 50 km, also Halbzeit, habe ich den größeren Ort Talayuela erreicht. Um halb 3 kann frau in Spanien gut essen gehen. Das einzige Restaurant war erstaunlich modern und stilvoll neu gemacht. Trotzdem fiel der Preis für das Tagesmenü auf 10 Euro. Den Akku habe ich nur sicherheitshalber an die Steckdose gelegt, weil die Anstiege erst am Ende der Strecke kommen und ich nachmittags immer mehr Unterstützung brauche. 


Mir war aufgefallen,  dass es in diesen kleinen Nestern trotzdem Versorgung gibt. Also habe ich noch einmal "das Orakel" befragt. Und mit meinen neuen Kenntnissen einen Ort in dieser grünen Umgebung in 36 km Entfernung mit Hostal gefunden, mit geringer Steigung. Das hörte sich doch viel besser an 😀😃.


Mir begegnete zum ersten Mal die Wasserleitung: der römischen Bauweise nachempfunden, aber bedeutend jünger.
Mir begegnete zum ersten Mal die Wasserleitung: der römischen Bauweise nachempfunden, aber bedeutend jünger.
So sieht es aus,  wenn es gebrannt hat.  Selbst die unteren Zweige der Pinien waren noch vertrocknet durch die Hitze.
So sieht es aus, wenn es gebrannt hat. Selbst die unteren Zweige der Pinien waren noch vertrocknet durch die Hitze.
2 spanische Tabakspeicher
2 spanische Tabakspeicher

An einem kleinen Fluss mündete meine kleine Landstraße in die größere Landstraße und führte steil bergauf. Dasselbe machte die Anzeige der Rest-km. Sie sprang von 16 auf 38, und das Routing wollte mich auf eine blaue Linie daneben bringen.  Also erst mal nachsehen, was denn hier los ist. 


Direkt nach der Brücke gab es 3 Wege: geradeaus die schnelle Straße, auf der die Autos auch ganz schön schnell unterwegs waren; nach rechts eine geschwungene Linie,  was evtl.  die alte Landstraße ist. Und direkt wieder nach links,  aber dafür hatte ich kein Schild mit Richtungsangabe gesehen.  Mal angucken, denn dahin sollte ich eigentlich fahren. 


Auf jeden Fall standen dort Verbotsschilder und Warnschilder,  irgendwas mit "Kanal". Aber die schmale Straße sah gut aus. Hmm, eigentlich wollte ich doch keine Experimente mehr und auf Umwege hatte ich auch keine Lust.  Also ok: 1 km weit ausprobieren. Die Rest-km sanken sofort wieder auf 16, und in der Zeit sind mir 3 Autos aus 2 Richtungen begegnet. Also muss das irgendwo hin führen, auch wenn kein Ort angegeben ist. 


Es war der Service-Weg für den Wasserkanal und damit auch zu den verstreut liegenden Bauernhöfen. 



Das Wasser wird offen weiter geführt,  manchmal sieht man Schieber und Pumpen.
Das Wasser wird offen weiter geführt, manchmal sieht man Schieber und Pumpen.
Das kleine Schlösschen würde ich mir schenken lassen. Ich glaube,  das hat genau die richtige Größe  😉
Das kleine Schlösschen würde ich mir schenken lassen. Ich glaube, das hat genau die richtige Größe 😉
Irgendwann musste ich noch einmal nach Norden abbiegen und über heftige Hügel zu meinem Zielort. Diese Kühe ließen sich bereitwillig fotografieren,  während ihre schwarzen Kollegen an einer anderen Stelle sich von mir abgewandt hatten.
Irgendwann musste ich noch einmal nach Norden abbiegen und über heftige Hügel zu meinem Zielort. Diese Kühe ließen sich bereitwillig fotografieren, während ihre schwarzen Kollegen an einer anderen Stelle sich von mir abgewandt hatten.

Tejeda de Tiétar hat zwar die berühmte Kombination Bar/Restaurant/Hostal,  aber die hat kein Herz. Ich habe mich nirgendwo so unwohl gefühlt. Der Chef meinte erst, er hätte kein Zimmer; die Chefin machte es dann für einen hohen Preis.  Dann sollte das Fahrrad erst wieder in den ersten Stock, durch das Zimmer durch auf die kleine Terrasse. Im Endeffekt blieb es dann doch unten vor dem Speisesaal stehen,  der bis mittags nicht gebraucht wurde. Und so weiter. 


Dafür kam ich nicht weit mit abpacken.  Ein Ehepaar auf der Terrasse erkundigte sich nach dem Fahrrad und der Tour, und ich musste mich hinsetzen und auf ihre Rechnung eine Cola trinken. So kenne ich Spanien schon eher. Endlich konnte ich mich losreißen, und habe nach dem Duschen die Ruhe auf meiner kleinen Terrasse nach Westen genossen. Die Sonne war eine milchige Scheibe im Dunst.


Das ist damit der 1. Tag, wo ich in einem anderen Ort übernachte als geplant. 

TAG 46: nach Cañaveral

Der Tag heute teilt sich in 2 Abschnitte. Zuerst durch das "grüne " Tal nach Plasencia,  einer größeren Stadt. Und dann noch einmal 40 km auf der Landstraße nach Süden zu meinem Übernachtungsort.



Nach jeder Einbiegung auf die Landstraße befindet sich dieses interessante Schild  😀. Und die Spanier fahren auch rücksichtsvoll, was mich angeht.  Einmal hatte ich formatfüllend den Kühler eines LKWs in meinem Rückspiegel, ohne ihn gehört zu haben. Aber auch seine Warnblinker 😀. Dahinter hatte sich eine kleine Autoschlange gebildet,  die mich dann ebenfalls mit weitem Abstand überholten.
Nach jeder Einbiegung auf die Landstraße befindet sich dieses interessante Schild 😀. Und die Spanier fahren auch rücksichtsvoll, was mich angeht. Einmal hatte ich formatfüllend den Kühler eines LKWs in meinem Rückspiegel, ohne ihn gehört zu haben. Aber auch seine Warnblinker 😀. Dahinter hatte sich eine kleine Autoschlange gebildet, die mich dann ebenfalls mit weitem Abstand überholten.
Hier  in der Gegend haben Riesen mit Murmeln gespielt und vergessen,  aufzuräumen  😉
Hier in der Gegend haben Riesen mit Murmeln gespielt und vergessen, aufzuräumen 😉

Die heutigen Landstraße war in prima Zustand.  Aber ich konnte viele Abschnitte der alten sehen: viel schmaler und ohne Seitenstraße und vor allem viel kurviger. Da kam man nur schlecht vorwärts, und an überholen brauchten sie auch nicht denken. 

Wie ich dieses Schild hasse. Und davon gab es 2 runter nach Plasencia.  Aber es ging erstaunlich gut.
Wie ich dieses Schild hasse. Und davon gab es 2 runter nach Plasencia. Aber es ging erstaunlich gut.
Für Fahrradfahrer gibt es die alte Brücke über den Fluss.  In der Mitte ein Madonnenbild: mit ganz frischen Blumen und einer Flasche Wasser,  so wie wir es in Südamerika kennengelernt haben,  als Dank für genügend Wasser.
Für Fahrradfahrer gibt es die alte Brücke über den Fluss. In der Mitte ein Madonnenbild: mit ganz frischen Blumen und einer Flasche Wasser, so wie wir es in Südamerika kennengelernt haben, als Dank für genügend Wasser.
Das hatte ich bisher nur in Toledo gesehen,  Madrid könnte es auch gebrauchen: eine Rolltreppe,  um die steilen Höhenunterschiede zu überwinden.
Das hatte ich bisher nur in Toledo gesehen, Madrid könnte es auch gebrauchen: eine Rolltreppe, um die steilen Höhenunterschiede zu überwinden.
Markt auf der Plaza.
Markt auf der Plaza.
Eine interessante Mischung: Chilipulver,  Schinken,  Wurst,  Käse,  Fisch.  Die gab es ein paar Mal...
Eine interessante Mischung: Chilipulver, Schinken, Wurst, Käse, Fisch. Die gab es ein paar Mal...
Die spanische Lotto-Variante: once ( eigentlich 11) für die Blinden. Sowohl feste Stände, meist aber mobil unterwegs.  Und sie verkaufen auch jetzt schon die Scheine für die berühmte Weihnachtslotterie.
Die spanische Lotto-Variante: once ( eigentlich 11) für die Blinden. Sowohl feste Stände, meist aber mobil unterwegs. Und sie verkaufen auch jetzt schon die Scheine für die berühmte Weihnachtslotterie.
Der Bau fiel natürlich ins Auge: die Markthalle.  Das erste Bauwerk aus Beton 1930 in der Extremadura,  mit all den Möglichkeiten, die diese Stahlbauweise ermöglicht. Leider ( heute?) geschlossen.
Der Bau fiel natürlich ins Auge: die Markthalle. Das erste Bauwerk aus Beton 1930 in der Extremadura, mit all den Möglichkeiten, die diese Stahlbauweise ermöglicht. Leider ( heute?) geschlossen.
Interessante moderne Kunst hinter der alten Kathedrale. Tiempo bedeutet Zeit.
Interessante moderne Kunst hinter der alten Kathedrale. Tiempo bedeutet Zeit.
Abschied aus Plasencia.  Es geht auf die 2. Etappe.
Abschied aus Plasencia. Es geht auf die 2. Etappe.


Extremadura heißt übersetzt ' extrem hart ', was bestimmt auch mit den Temperaturen zusammen hängt.  Kontinentalklima mit heißen Sommern und kalten Wintern. So groß wie die Schweiz, aber nur 1 Million Einwohner und mehrere Millionen Rindviecher. Und so langsam merkte man das ab Plasencia.


Von Plasencia nach Cáceres führen über 80 km alle Verkehrswege eng zusammen in einem Tal. Alternativen enden in Sackgassen oder auf den Bergen. Und es gibt nur einen etwas größeren Ort dazwischen,  nämlich Cañaveral. Also war ich froh, dass die Landstraße zumindest durchführte und nicht auf der Autobahn verschwand.


Und das Klima merkte ich auch.  Ich fahre ja gerne in der ruhigen Mittagszeit,  aber heute hatte ich das Gefühl,  ich bekomme einen Sonnenstich. Das im Schatten liegende Thermometer zeigte 32 °C. Nach anderthalb Stunden habe ich im Schatten einer Korkeiche an einer Einfahrt "Schattenpause" gebraucht. Und 2 Snickers und das restliche Wasser. 


So gestärkt ging's schließlich weiter,  in langen Steigungen auf einen Pass (493 m) und dann kurz und knackig runter nach Cañaveral. 


Der tolle Ausblick verschwand heute im Dunst. Oben am Ortseingang gab es außer den Bänken sogar Fitnessgeräte. Die sind wohl das modernste von Cañaveral.  


Ich wusste aus google maps, dass es 2 Hostals gibt,  das obere mit Restaurant,  das untere ohne, aber dazwischen noch ein Restaurant. Also fange ich beim oberen an. 


16:30 h ist keine gute Zeit in Spanien auf dem Lande.  Alles verschlossen, kein Mensch zu sehen. Das Restaurant ist fest verrammelt, für das Hostal gibt es eine offene Tür und eine Klingel. Und, oh Wunder, auf das Klingeln öffnet oben ein alter Mann über 70 eine Türe. Und fährt dann mit dem Treppenlift nach unten. Die Verständigung ist irgendwie schwierig. Ich habe später gelesen, dass sie in der Extremadura eine eigene romanische Sprache haben. 


Also ein Zimmer hat er. Dann ist ihm erst einmal wichtig, dass das Fahrrad von der Straße kommt. Erstaunlich gut zu Fuß winkt er mich um die Hausecke zu einem Tor. Dahinter verbirgt sich eine große Garage,  in der aber im Moment keine Autos stehen. Dafür 2 Waschmaschinen, eine wird wieder in einen Einkaufswagen aus dem Supermarkt geleert, die schmutzige Wäsche aus dem anderen Einkaufswagen ungleichmäßig auf die 2 Waschmaschinen verteilt. Ich soll mein Fahrrad im hinteren Bereich abstellen.  Mit etwas Bauchgrummeln.


Dann zurück,  er mit dem Treppenlift wieder nach oben, ich zu Fuß,  und um 3 Ecken zu meinem Zimmer. Das war in Ordnung und sauber.  Und dann öffnet er die letzte Türe des Ganges, und dort befindet sich eine Außentreppe nach unten zu meinem Fahrrad. Ich muss noch einmal fragen,  was denn das Zimmer kostet,  und jetzt endlich verrät er es mir: 20 Euro.  Und da konnte ich mit der Vorgeschichte nicht nein sagen. 


Wann öffnet denn das Restaurant wieder? Um 8 h. Okay. Zum ersten Mal hat das Wasser so viel Chlor, dass ich etwas kaufen muss. Wenn ich kein Foto von dem Laden gesehen hätte,  wäre ich da glatt vorbei gelaufen.  Immer noch niemand auf der Straße zu sehen. Um 20:30 h gehe ich nach unten, aber das Restaurant ist immer noch verrammelt. Auf der anderen Seite wird jetzt etwas ausgeladen.  Ich gehe los zum nächsten Restaurant,  aber auch das hat zu, der Laden mittlerweile auch. Aber der Laden neben dem Hostaleingang entpuppt sich als Lebensmittelgeschäft. Also hole ich mir dort Schinken und so ein seltsames Brötchen der Gegend und einen Joghurt. Das reicht sogar. Und das Bett war viel besser als das in der Nacht davor  😉.



Ich musste feststellen,  dass ich nicht mehr ganz schwindelfrei bin  😞
Ich musste feststellen, dass ich nicht mehr ganz schwindelfrei bin 😞
Vielleicht das Passendste,  was man über Cañaveral sagen kann  😉
Vielleicht das Passendste, was man über Cañaveral sagen kann 😉

TAG 47: nach Cáceres

Ich hatte gerade kurz vor 9 h entschieden,  dass ich jetzt genug getippt hatte und mich angezogen habe.  Da hörte ich draußen Geklapper und dann Schlüssel klirren.  Und dann stand der alte Herr unter meinem Türrahmen.  Ich war völlig verblüfft,  denn ich wähnte meine Türe abgeschlossen mit Schlüssel quer drin. Er sagte nur "bueno" als deren Kurzform hier für "guten Tag " und ging wieder.  Ich habe nicht herausgefunden,  ob er mich seit 8 h unten vermisst hat oder ob er mir sagen wollte, dass ich langsam abreisen sollte.  Denn der "Zimmerjunge" war mit den anderen Zimmern anscheinend schon fertig. Mit ihm klappte die Verständigung auf spanisch auch nicht. 


Jedenfalls brauchte ich erst einen Kaffee für meinen Kreislauf,  bevor ich mich wieder auf die Eisentreppe traute. Und siehe da: im Restaurant unten war das übliche Treiben mit vielen Kaffees und Frühstücken in vollem Gange. Vor allem wohl Monteure und ähnliche Arbeiter. 


Der Señor schloss mir gerne das Tor wieder auf,  wir verabschiedeten uns herzlich voneinander,  und ich fuhr in den neuen Morgen hinein. 

Sie beäugten kritisch den ungewohnten Gast.
Sie beäugten kritisch den ungewohnten Gast.

Es ging abwärts,  und das Gefahrenschild "gefährliche Kurven" bezog sich nicht auf eine Serpentinenstrecke,  sondern eine Schlängellinie im Talgrund. Es war so kühl, dass ich mir die leichte Jacke wieder anzog, die sich noch in der Lenkertasche befand. 

Schöne Landschaft im Dunst
Schöne Landschaft im Dunst
Das Ende eines Stausees; die graue Rinne im Vordergrund der jetzt trockene Fluss. Diese Brücke könnte aus dem Mittelalter stammen und ist immer noch nicht asphaltiert.  Vor ein paar km standen die Reste einer römischen Brücke.
Das Ende eines Stausees; die graue Rinne im Vordergrund der jetzt trockene Fluss. Diese Brücke könnte aus dem Mittelalter stammen und ist immer noch nicht asphaltiert. Vor ein paar km standen die Reste einer römischen Brücke.
Hier verläuft eine Route des Jakobsweges, tendenziell nach Norden,  daher kamen mir Wanderer und wenige Fahrradreisende entgegen. Manchmal müssen sie die Landstraße benutzen.
Hier verläuft eine Route des Jakobsweges, tendenziell nach Norden, daher kamen mir Wanderer und wenige Fahrradreisende entgegen. Manchmal müssen sie die Landstraße benutzen.
Das sind 2 Bahnhöfe: die im Nichts endenden Gleise, der Wassertank und ein verfallendes Gebäude gehören zur Dampflokzeit. Und das neue Gleis und das größere Gebäude in unsere Zeit.  Ich weiß nur nicht,  woher die Passagiere kommen sollen. Kein Ort weit und breit.  Aber das war in Namibia genauso  😉. Die Gleise verschwinden unter mir im Tunnel.
Das sind 2 Bahnhöfe: die im Nichts endenden Gleise, der Wassertank und ein verfallendes Gebäude gehören zur Dampflokzeit. Und das neue Gleis und das größere Gebäude in unsere Zeit. Ich weiß nur nicht, woher die Passagiere kommen sollen. Kein Ort weit und breit. Aber das war in Namibia genauso 😉. Die Gleise verschwinden unter mir im Tunnel.

Als ich an einem Schild "Nauticclub Tajomar" vorbei radelte, habe ich gegrimelt. Leicht verirrt, oder? Um die nächste Kurve herum löste sich das Rätsel.  Der Tajo kam durch eine Schlucht und führte viel Wasser in den Stausee. Und darauf konnte man jetzt Motorbötchen fahren. Leider habe ich davon kein Foto gemacht.  Kurze Zeit später ging es wieder über eine hohe Brücke über einen anderen Zufluss. 

Ich war zu sehr darauf konzentriert,  die beste Perspektive für dieses Häuschen zu suchen 😉
Ich war zu sehr darauf konzentriert, die beste Perspektive für dieses Häuschen zu suchen 😉
Die Landschaft ist jetzt sehr karg geworden, manchmal ist nur noch die nackte Erde zu sehen.
Die Landschaft ist jetzt sehr karg geworden, manchmal ist nur noch die nackte Erde zu sehen.
Irgendwo da hinten im Dunst liegt Cáceres. Diese Nationalstr. war nicht stark befahren.
Irgendwo da hinten im Dunst liegt Cáceres. Diese Nationalstr. war nicht stark befahren.
Ein vermoostes Steinkreuz auf einer "Murmel".  Wofür mag es dort stehen...?
Ein vermoostes Steinkreuz auf einer "Murmel". Wofür mag es dort stehen...?
In Casar kurz vor Cáceres wollte ich noch eine Pause machen.  Keine Bar zu sehen, aber eine Postbotin. Die fragte ich daher, und sie verstand mich wieder.  Wahrscheinlich war bei ihr die kastilische Sprache Einstellungsvoraussetzung. Mit einem Kaffee und Keksen setzte ich mich in den Park an einem kleinen See.
In Casar kurz vor Cáceres wollte ich noch eine Pause machen. Keine Bar zu sehen, aber eine Postbotin. Die fragte ich daher, und sie verstand mich wieder. Wahrscheinlich war bei ihr die kastilische Sprache Einstellungsvoraussetzung. Mit einem Kaffee und Keksen setzte ich mich in den Park an einem kleinen See.
Seit dem letzten Ort 'Casar de Cáceres' gab es einen nichtgeteerten Radweg parallel zur Straße, auf der gegen 13 h viel mehr Verkehr war als auf der anderen Landstraße.  Ob viele auf dem Weg zur Siesta waren?? Am Ortseingang von Cáceres traf ich auf die typische, gepflasterte Variante an Fahrradweg und dann auf dieses Schild 😉
Seit dem letzten Ort 'Casar de Cáceres' gab es einen nichtgeteerten Radweg parallel zur Straße, auf der gegen 13 h viel mehr Verkehr war als auf der anderen Landstraße. Ob viele auf dem Weg zur Siesta waren?? Am Ortseingang von Cáceres traf ich auf die typische, gepflasterte Variante an Fahrradweg und dann auf dieses Schild 😉

In Cáceres durfte ich mich auf einen Ruhetag freuen und habe mir daher im Vorfeld 2 schöne Hotels im Zentrum ausgesucht.  Nachdem ich gestern nicht zum Geldausgeben gekommen bin, konnte ich das ja nachholen  😉. 


Die erste schöne Überraschung war die Plaza Major 😀. Sie ist unregelmäßig, mit unterschiedlichen Häusern, teils in brauem Stein, teils weiß verputzt, mit Leben. 


Dann bin ich zum nächstgelegenen Hotel Iberia direkt an einer Ecke des Platzes, meiner Nr. 2. Und der Mann dort an der Rezeption konnte alle meine Wünsche erfüllen: einen sicheren Platz für das Fahrrad, ein schönes Zimmer mit Blick auf die Plaza und ungefragt einen guten Preis: 52 Euro für ein stilvolles Hotel,  in dem ich mich wohl fühlte. Und er erklärte mir, dass es illegal wäre, meinen Ausweis zu fotokopieren, was aber seit der spanischen Grenze jeder als erstes gemacht hat. 


Blick von dem Balkon um die Ecke auf die Plaza
Blick von dem Balkon um die Ecke auf die Plaza
Die Plaza im Morgenlicht
Die Plaza im Morgenlicht
Die Altstadt von Cáceres steht unter dem Schutz von UNESCO Weltkulturerbe. Ähnlich wie Toledo, auch die Bauweise, und auch so ohne Leben,  wenn keine Geschäfte, Restaurants etc. dort sind.
Die Altstadt von Cáceres steht unter dem Schutz von UNESCO Weltkulturerbe. Ähnlich wie Toledo, auch die Bauweise, und auch so ohne Leben, wenn keine Geschäfte, Restaurants etc. dort sind.
Die Stadt hat aber auch schöne Parks und eine bestimmt 400 m lange Avenida, in deren Mitte Cafés und Restaurants liegen,  unter Bäumen.
Die Stadt hat aber auch schöne Parks und eine bestimmt 400 m lange Avenida, in deren Mitte Cafés und Restaurants liegen, unter Bäumen.
Beliebter Spielplatz für Kinder,  auf der Plaza
Beliebter Spielplatz für Kinder, auf der Plaza

TAG 48: Ruhetag in Cáceres

- Frühstück in einem Café ( heißt hier eher Bar)

- Stadt weiter erkundet

- Das Video von der Ampel mit Mann und Frau gemacht 

- Blog geschrieben 

- gegen 14 h ein tolles Menü genossen 

- Fotos gemacht 

- Planung für die nächsten Tage 

- mehr als 1 Sudoku geschafft 


TAG 49: nach Badajoz

Das Routing schickte mich doch tatsächlich mitten durch die Altstadt, um zur N 523 nach Badajoz zu kommen. 90 km ziemlich geradeaus. Und so kam ich zu dem noch fehlenden Bild von Cáceres:

Diese Kirche mit ihrem monumentalen Aufgang in der Altstadt lag vor 2 Tagen im tiefen Schatten.
Diese Kirche mit ihrem monumentalen Aufgang in der Altstadt lag vor 2 Tagen im tiefen Schatten.
Diese Bougainvillea hat sich ihren Platz in der Steinwüste erkämpft.
Diese Bougainvillea hat sich ihren Platz in der Steinwüste erkämpft.
...und durch dieses Tor ging's raus in die Unterstadt
...und durch dieses Tor ging's raus in die Unterstadt
Dieses große Anwesen zog schon einige Zeit die Aufmerksamkeit auf sich. Kurz hinter der Stadt.
Dieses große Anwesen zog schon einige Zeit die Aufmerksamkeit auf sich. Kurz hinter der Stadt.
Dies sind die einzigen 2 Bäume in weitem Umkreis. Damit der Finca-Besitzer weiß , wo er einbiegen muss  😉
Dies sind die einzigen 2 Bäume in weitem Umkreis. Damit der Finca-Besitzer weiß , wo er einbiegen muss 😉
Durch die Hügelkette durch: auf die erste Kuppe bin ich wieder hochgerollt ohne zu treten. Heute ging es tendenziell bergab.
Durch die Hügelkette durch: auf die erste Kuppe bin ich wieder hochgerollt ohne zu treten. Heute ging es tendenziell bergab.
Hier wurde in diesem Jahr der Kork geerntet
Hier wurde in diesem Jahr der Kork geerntet
Auch hier zogen sich die Stiere vom Zaun zurück, als ich nur auf dem Fahrrad näher kam.  Als ob ein Gen ihnen verrät, dass von den Zweibeinern nichts Gutes zu erwarten sei.
Auch hier zogen sich die Stiere vom Zaun zurück, als ich nur auf dem Fahrrad näher kam. Als ob ein Gen ihnen verrät, dass von den Zweibeinern nichts Gutes zu erwarten sei.

Auf der ganzen Strecke von 90 km gibt es nur 2 Orte, der erste etwas größere nach 40 km. Es ist komisch, sich in einem Ort auszukennen, in dem man noch nie war. Weil ich mir die Möglichkeiten in Google maps angeschaut hatte.  Aha, da gegenüber der Tankstelle ist das Hostal mit Restaurant.  Aber das sah komplett geschlossen aus.  Dafür hatte ich nicht erwartet,  dass in dem Restaurant etwas zurück gesetzt etwas los war.  Doch das war der neue lokale Mittelpunkt,  wohin man mit dem Auto auf den großen Parkplatz fuhr. Da es durch die Stopps schon Mittag war, habe ich hier eine richtige Pause im Schatten mit viel Trinken und einem Tellergericht gemacht. 


Danach ging es einen kleinen Hügel hoch,  nichts Besonderes für mich,  aber oben mit Schild für Fotostopp und eines für die Passhöhe.  Das mag  zu anderen Zeiten interessant sein,  aber jetzt versank alles im Mittagsdunst. Aber danach ging es stärker abwärts,  sodass ich die 12 km zum nächsten Ort in 20 Minuten geschafft hatte, ohne große Anstrengung  😉.


Die Landschaft danach änderte sich nicht großartig bis kurz vor Badajoz...

Ich hatte mich auf "Abenteuer-Routing" eingelassen, auf einer alten Straße in schlechtem Zustand mit Sackgassen-Schild weiter gefahren.  Dies führte in dieses grüne Paradies.
Ich hatte mich auf "Abenteuer-Routing" eingelassen, auf einer alten Straße in schlechtem Zustand mit Sackgassen-Schild weiter gefahren. Dies führte in dieses grüne Paradies.
Badajoz auf der anderen Flussseite mit der alten Burg
Badajoz auf der anderen Flussseite mit der alten Burg
Mir gefielen sofort die vielen bunten Häuser
Mir gefielen sofort die vielen bunten Häuser
2 schöne Häuser an der Plaza de España. Davor saßen Leute in den Bars.
2 schöne Häuser an der Plaza de España. Davor saßen Leute in den Bars.

In Badajoz wird offensichtlich nicht so viel Geld verdient.  Viele Häuser bräuchten ein bisschen Renovierung, auch im touristisch interessanten Bereich.  Der Mann in der Touristeninformation sprach kein Englisch und konnte mir nicht erklären,  was für eine Veranstaltung morgen stattfindet,  wofür schon die Absperrungen bereit standen. 

Und auch um 19 Uhr,  als ich wieder rausging zum Fotografieren,  waren die Straßen noch menschenleer. 


Das Jimdo-System hat mir gerade gemeldet,  dass das Maximum von 200 Elementen erreicht ist.  Also keine weiteren Fotos mehr.  Und gut, dass es morgen nach Portugal geht,  nur 7 km entfernt.