Tansania

Als erstes stand eine Runde um den Kilimandscharo an, aber auch der Kauf einer Haftpflichtversicherung für die Länder Tansania, Malawi und Sambia. 

Mehr als diesen Blick auf seinen Fuß konnten wir an diesem Tag nicht vom Kilimandscharo erhaschen, da wie meistens in den Wolken und heute auf der Ostseite sogar regnerisch.

Mit einem Eselskarren unterwegs.

Der feine Schlamm auf der Straße machte sie aber genauso rutschig wie manche Piste.

tropisch grün ...  Im Hintergrund die vielen kleinen Kegelberge auf der kenianischen Seite.

Rongai im Norden, Grenzstadt zu Kenia. Hier fühlen wir uns nach Skandinavien versetzt: die Nadelbäume, die Holzbauweise der Häuser bis hin zum Wetter. Das Dorf liegt ja auch auf 2.000 m Höhe.

Aufgrund des drohenden Regens gingen wir hier nicht auf die Piste, sondern kehrten um.

Ausblick von oben.

Gerade als der Regen anfing, tauchte passenderweise eine Tankstelle auf, die wir sowieso demnächst gebraucht hätten. Unter dem schützenden Dach stehend, konnten wir den Schauer abwarten. Die Kinder beobachteten uns wieder, kamen aber nicht näher.

Auf der Rückfahrt war der Bananenmarkt eröffnet: die grünen werden zum Backen und Braten verwendet, nur gelbe Sorten werden gegessen. Eindeutig Geschäft der Frauen.

Im nächsten Ort war dafür jetzt Ziegenmarkt; eindeutig Domäne der Männer.

Der 'Taxistand' im Zentrum.

Als Einheimischer weiß man schon, was man in welchem Haus kaufen kann; wir hatten schon Mühe, überhaupt ein Cafe/Restaurant/Bar zu finden. Es scheinen nicht viele Touristen oder Händler durchzukommen, die ein solches Angebot nutzen.

Am nächsten Morgen konnten wir über die Bäume unserer Lodge einen kurzen Blick auf den Kilimandscharo erhaschen, bevor er sich wieder komplett in Wolken hüllte.

 

Da Jan sich nicht wohl fühlte, sind wir Beide alleine auf der gut ausgebauten Teerstraße zu den Usambara-Bergen gefahren.

auf dem Weg nach Süden

Einer der ersten Baobab-Bäume. Ich war ganz besorgt über die fehlenden Blätter, da ich gelesen hatte, dass rätselhafterweise die alten Baobabs sterben. Aber sie sind hier nicht abgestorben, sondern warten auf den 'Frühling'. Weiter im Süden kamen dann endlich Blätter und sogar Blüten dazu. Da der Baobab ein Symbol für Afrika ist, habe ich ihn diverse Male fotografiert.

Agaven für die Sisalproduktion. Sie stammen zwar ursprünglich aus Mexiko, aber Tansania gehört zu den führenden Produktionsländern.

So schönes grünes Gras haben nicht alle Rinder zur Verfügung. Daher sehen diese auch wohlgenährter aus als viele andere.

einfach nur schön......., eines unserer Lieblingsbilder.

Wir queren einen kleinen Fluß, der durch die Niederschläge (von gestern ?) über die Ufer getreten ist.

Blick in die Massai-Ebene rechts unserer Straße. Ein riesiges Gebiet ohne Straßen.

Straßenszene in einem größeren Ort: entweder sieht man fast keine Menschen oder aber dicht gedrängt.

Eigentlich wollten wir hier etwas essen, konnten aber mal wieder kein Restaurant oder ähnliches finden. Während Jan beim Motorrad blieb, bin ich zu diversen Stellen geschickt worden, um alternativ Getränke und Kekse einzukaufen. Die Einheimischen standen zwar neugierig um ihn herum, bedrängte ihn aber nicht. Trotzdem haben wir die Kekse erst außerhalb des Ortes in Ruhe gegessen.

 

Viele km später haben wir eine Art Raststätte entdeckt, an der die Überlandbusse anhielten: dort gab es mehrere Verpflegungsmöglichkeiten und saubere Toiletten, die ständig geputzt wurden. Wir waren ungewohnte Gäste, weshalb wir unser Mittagessen speziell aussuchen konnten. Danach hatten wir immer noch viel Zeit, uns das rege Treiben anzusehen. Leider haben wir keine Bilder davon.

Blick von der Irente View Lodge in den Usambara Bergen ins Tal, nachdem der tägliche Regenschauer vorbei war. Sie steht an einem Steilabhang mit phantastischen Ausblicken in mehrere Richtungen. Daher war es echt schwierig für mich, nur 1 Foto von dort für diesen Bericht auszusuchen.

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne wieder von einem klaren Himmel. Und wir konnten uns in Ruhe ansehen, was gestern in der Regenwolke verborgen war. Z.B. dieses Dorf, dessen Geschäfte den weiten Umkreis versorgt.

Handarbeit ist wohl billiger als jede Maschine. Lediglich eine Sense wird den Arbeitern zur Verfügung gestellt. So haben wir es auch an anderen Stellen erlebt. Manchmal wurde sogar schon nachgeschnitten, wenn 10 cm nachgewachsen waren.

Es war schon irritierend, Bildern von Bayern München oder englischen Fußballmannschaften zu begegnen. Hier am Linienbus, sonst auch auf LKWs. Auf den Fernsehern in Bars o.ä. laufen Wiederholungen von irgendwelchen Fußballspielen, teilweise 3 Wochen alt; Hauptsache, es bewegt sich was ;-)

Dies hatte uns schon am Vortag entsetzt, aber wir haben es auch nur dieses eine Mal gesehen: Frauen, die aus größeren Steinen kleine Steine klopfen und so Schotter herstellen. In Ladakh war uns dies bereits begegnet, aber da wurde das Material direkt vor Ort für die Piste verwendet. Hier konnten wir die Nutzung nicht erkennen: die Straße war in gutem Zustand.

ein besonders gut sortierter Obststand, mit großem Dach für Schatten. In den typischen Eimern und immer ganz ordentlich zu einer Pyramide aufgetürmt.

 

 

Einige km weiter biegen die meisten von uns auf eine Nebenstrecke durch das Hinterland ab, bald Piste. Die berühmte Abkürzung 'mit dem Finger auf der Landkarte' .......

wir konnten uns nicht einigen, ob da jemand einen Großeinkauf für seinen Haushalt gemacht hat oder ob es sich um einen kleinen Händler handelt, der mit seinen Waren zu den möglichen Kunden in den nächsten kleinen Ansiedlungen unterwegs ist. Auf jeden Fall faszinierend, was dort alles auf Pisten per Fahrrad transportiert wird.

solche kleinen Ansiedlungen säumten immer wieder die Piste. Die Häuser sind nur aus Naturmaterialien gebaut, aber alles immer sauber und aufgeräumt, selten lag (Plastik-)Abfall irgendwo herum.

in einem etwas größeren Ort war Markt. Und dort wurden Solarpaneele verkauft. Was Sinn macht, aber wir haben sie zumindest nie auf Dächern gesehen.

hier ist die Piste noch schön trocken .....

....hier war ein erstes größeres Wasserloch in einer Senke zu queren, danach kamen noch ein paar kleinere, dann ....

...kündigte sich dieses große Wasserloch durch eine längere Schlange an geparkten LKWs und Bussen an: den ersten Abschnitt bis zum Heck des gestrandeten LKWs haben ja noch alle irgendwie geschafft. Aber danach sind einige nicht aufrecht durchgekommen ....Woraufhin Jan den Versuch mit unserer großen, schweren Maschine gar nicht erst unternommen hat. Wir sind umgedreht und die Piste zurück bis zum ersten Abzweig nach rechts, mit dem wir die 'Truckstrecke' erreichen konnten.

Ein Massai in seiner typischen Kleidung treibt jetzt am frühen Nachmittag seine Herde weiter.

 

Nach 50 km und diesmal nur 1 Std. hatten wir wieder Handeni und Asphalt erreicht, uns dort noch einmal gestärkt, und dann ist Jan losgeflogen: für die noch knapp 400 km bis zu unserem nächsten Camp am Ende des Mikumi-Nationalparks hat er nur 5 Stunden gebraucht (weniger, als maps ausrechnet). Nur 1 Stopp, um die Regensachen anzuziehen; mit zu hoher Geschwindigkeit durch den stockdunklen Nationalpark mit den Tieren, die die Straße kreuzen konnten, nachher im Schutzes eines PKWs, der ebenfalls mit ca. 100 km/h fuhr.

 

Wie wir später hörten, hatten die Anderen auf der Piste noch weitere Schwierigkeiten zu meistern und waren auch erst bei Einbruch der Dunkelheit im Camp. Dafür hatten sie aber noch einige Tiere sehen können.

Am nächsten Tag sind wir nach diversen Gesprächen und erst nach einem Schauer ganz gemütlich losgefahren, da wir nach dem gestrigen Tag die einfache und kurze Strecke gewählt haben. Es ging durch ein Hochtal, das für seine vielen Baobabs und seine Affenkolonien bekannt ist.

Die Affen sind so scheu und so schnell, dass wir auf der ganzen Reise von keinem ein 'Portraitfoto' machen konnten. Aber für den Verkehr stellen sie trotzdem eine Gefahr dar. Und natürlich versuchen sie -unbebemerkt- auch an unsere Nahrungsmittel heranzukommen, die sie aber nicht vertragen und davon aggressiv werden. Dann werden sie von den Menschen gejagt und getötet, insbesondere später in Südafrika.

Jans Lieblingsbild von diesem Tag

In Kenia und Tansania hat man wohl keine Zeit, kein Wasser oder keine Energie für Blumen. Die einzigen Lichtpunkte waren hin und wieder diese Flammenbäume, irgendwo auch die 'Weihnachtsbäume Tansanias' genannt.

Mittagsrast im Schatten eines Baobabs mit dem Lunchpaket aus dem Camp.

so sieht die Blüte eines Baobabs aus

und wieder ein rauchender Ziegelstein-Ofen, um die Ziegel für die Häuser im unmittelbaren Umkreis zu bauen: außen herum bereits gebrannte Ziegel, im Inneren die neuen.

Auf einer gut ausgebauten Fernstraße geht es weiter durchs tansanische Hochland (zwischen 1.600 und 2.000 m Höhe !) und dementsprechend angenehmen Temperaturen. Aber dadurch erinnert die Landschaft teilweise an Skandinavien, bedingt durch die Nadelbäume und Sümpfe !!

viele km weiter: ausgeklügelte Bewässerungssysteme sorgen dafür, dass jedes Feld in der Umgebung das benötigte Nass erhält.

Bei diesen Steigungen kriechen die schwerbeladenen LKWs am Ende nur noch den Berg hinauf. Unser gelber Truck hatte zwar schon noch mehr Power, aber als left-hand-driver benötigte Josef immer die Unterstützung eines rechts sitzenden Mitfahrers, um gefahrlos ausscheren zu können.

es sah nach Frühjahr aus: die Äcker sind sorgfältig bestellt und warten jetzt wohl auf Regen zum Gedeihen. Laubbäume waren noch ohne Blätter.

ein typischer Ort: die Metalldächer blinkten grell in der Mittagssonne.

In den Randbezirken von Mbeya sehen wir neben der Straße ein Restaurant. Eigentlich wollten wir ja nur einen Kaffee trinken. Aber dann richtet man uns so gastfreundlcih einen Schattenplatz, schickt jemanden los Kaffee zu kaufen, und wir können uns nach Blick in die Küche unser Essen zusammenstellen. Danach wird eine Riesenkanne mit Kaffee auf den Tisch gestellt: Prüttkaffee, der sich nur sehr langsam absenkt und damit genießbar wird. Aber wir machen alle gute Miene zum bösen Spiel.

Eventuell durch den islamischen Einfluss mit den rituellen Waschungen oder aber den Hygiene-Bemühungen der Missionare findet man in Restaurants immer solche einfachen Waschmöglichkeiten. Dieser hier war aber Luxus: man beachte die Reste an Holzkohle, die für das warme !! Wasser verantwortlich waren.

unsere stummen Beobachter hinter dem schön geschwungenen Fenstergitter in unserem Rücken. Als ich sie ansprach, liefen sie erst einmal weg.

Kurz vor dem Malawisee fahren wir durch Teeplantagen. Im Hintergrund sind ganz schwach die Livingstone-Berge zu sehen, die den See an seiner Ostseite begrenzen.

Am Sonntag Nachmittag ist auch überall viel los. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Menschen schönere Kleidung angezogen hatte.

 

Auf jeden Fall haben die Menschen (auch die Kinder !) in Tansania immer saubere Kleidung an, egal wie staubig es um sie herum sein mag.

zum Glück brauchen wir als Motorradfahren nie darüber nachdenken, ob diese Brücken uns aushalten ;-))

Diese drohende Gewitterwolke sollte uns etwas später erreichen. Wir stellen uns in den Schutz eines großen Baumes; und dann kommt der Besitzer eines Hauses schräg gegenüber und lädt uns in sein Haus ein, was wir aber dankend ablehnen.

 

Als es anfängt durchzutropfen, entschließen wir uns, in Richtung des helleren Sees weiterzufahren. Etwa 500 m weiter scheint die Sonne, die Piste ist pulvertrocken, und ...

... Jan und ich als Hinterherfahrende werden richtig rotbraun eingestaubt. C'est la vie ;-)

Der nächste Tag war unser erster Ruhetag. Das Camp liegt direkt am Strand des schönen Malawisees. Aber genau um 08:00 h, wenn wir sonst immer losgefahren sind, bricht ein tropischer Regenschauer über uns herein. Eine Stunde lang sitzen wir im überdachten Restaurant und schauen den Wassermassen zu.

Ich zumindest habe noch nie zuvor gesehen, dass auf Sand eine solche Wasserpfütze entstehen kann.

 

Damit waren die Motorräder schon etwas eingeweicht. Unaufgefordert hat sich ein Albino-Neger -also mit ganz weißer Haut, aber den sonstigen Merkmalen wie Kopfform, Lippen etc.- daran gemacht, die Moppeds richtig vom Schlamm der vergangenen Tage zu befreien. Natürlich hat er dafür ein Trinkgeld erhalten.

 

Wie uns erzählt wurde, haben die Albinos kein einfaches Leben. Ihnen werden heilende Kräfte zugesprochen, weshalb manchmal den kleinen Kindern schon nachts Hände oder Füße abgeschnitten worden sind. An einigen Orten schlafen deshalb Albino-Kinder in speziell beschützten Häusern. Meist hat ihr Körper aber auch andere Defekte, sodass ihre Lebenserwartung gering ist.

Am Nachmittag habe ich anfangs alleine die Ruhe und den Ausblick auf den Malawisee genossen und dabei meiner Lieblingsbeschäftigung gefrönt, dem Sudoku. Angelockt ursprünglich von der Drone eines Mitfahrers kamen dann die Kinder auch vorsichtig zu mir. Und freuten sich, mit mir ein paar Worte oder Sätze auf englisch auszutauschen, auch die ganz kleinen. Sie interessierten sich für meinen Bleistift und den Radiergummi. Den habe ich schließlich mit dem ältesten Jungen geteilt, und mit allen eine Packung Kekse.

Einheimische unterwegs in ihren Einbäumen.

Von dort war es am nächsten Tag nur eine Stunde weit bis zur Grenze nach Malawi.