Praktische Tipps und Infos

Straßenverkehr:

 

der Oman verfügt über ein sehr gut ausgebautes Straßennetz mit neuen, glatten Asphaltstraßen und fast alle mit Straßenbeleuchtung auch außerhalb der geschlossenen Ortschaften. Leider haben sie auch alle hohe Leitplanken oder Betonmauern, die den Ausblick etwas einschränken, und meistens getrennte Fahrtrichtungen. Was auch dazu führt, dass man manchmal weite Umwege in die falsche Richtung machen muss, um zur gewünschten Abbiegung zu kommen. Aber Sprit kostet ja nichts. Außerdem gilt es die eingebauten Radartürme zu beachten....

 

Dieses Netz wird weiter verbessert, weshalb wir vielen Baustellen begegnet sind.

 

Um die Omanis zu zwingen, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten, sind vor allem innerorts und vor Kreuzungen ganz viele "tote Polizisten" eingebaut. Auch wenn die Omanis ihre Geländewagen im Gelände fliegen lassen, über diese Schwellen werden sie fast drüber getragen. Danach wird wieder beschleunigt, sodass wir sie nicht dauerhaft überholen konnten.

 

Innerorts sind die Omanis sehr rücksichtsvoll, beachten die Fußgänger an Überwegen, lassen andere Autos von Nebenstraßen einbiegen etc. Aber wehe, wenn man auf der Landstraße unterwegs ist: da überholen sie ohne ausreichenden seitlichen Sicherheitsabstand, fahren ganz eng auf trotz hoher Geschwindigkeit, überholten uns noch, wenn wir die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fuhren.

 

Falls es dann doch auf Pisten geht, muss man sich im Gebirge auf die "alte Bauweise" einstellen mit extremen Steigungen.

 

Tankstellen sind in ausreichendem Maße vorhanden, und die Öffnungszeiten variieren von rund um die Uhr in Stadtnähe bis ausreichend für den normalen Fahrbetrieb. Wie in Deutschland kann man dort oder im coffee shop nebenan Getränke und Lebensmittel kaufen. Aber keine Ersatzteile für das Auto oder Motorrad wie z.B. Ersatzbirnen. Omanis haben ja keine Ahnung von der Technik der Autos, sondern haben dazu ihre Schrauber. Also muss man dazu die Straße mit den Werkstätten suchen, meist an den Hauptverkehrsadern der Stadt gelegen.

 

Grenzübertritte:

 

Schnell und problemlos. Bis auf Wartezeiten in der Schlange bei der Einreise am Freitagabend in die Emirate (nachvollziehbar aufgrund des Reiseaufkommens). Man durchläuft mehrere Stationen (Grenzer, Zoll + Polizei).


Bei der Einreise in den Oman ist ein Visum erforderlich, dass man sich an der Grenze ausstellen lassen kann. Die Gebühren sind gestaffelt, z.B. 5 OMR p.P. für 10 Tage. Das Visum verfällt mit der Ausreise, z.B. in die VAE.

 

Bei der 1. Einreise in die VAE muss eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, die für eine bestimmte Zeit gilt (10 Tage für 10 OMR ~ 22 € bei uns) und daher auch Ausreisen übersteht.

Aber bei jeder Ausreise aus den VAE muss eine Ausreisegebühr in Höhe von 35 DHS / Person ~ 7,50 € bezahlt werden.


Unterkünfte:

 

haben uns Zeit, Nerven und mehr Geld als erwartet gekostet. Während wir in Südamerika einfach losgefahren sind und darauf vertrauen konnten, abends etwas Passendes zu finden, gestaltete sich das im Oman schwieriger. Das fängt damit an, dass Sultan Qabos verordnet hat, dass keine Unterkunft unter 25 Rial (gut 50 EUR) abgegeben werden dürfe. Und die Angebote eher die Luxushotels anpreisen.

 

Wir hatten nicht komplett vorgebucht und/oder rausgesucht, sondern als unverrückbaren Mittelpunkt nur die kostbare Buchung im Misfah Old House. Per Saldo hat sich Folgendes bewährt: die beste, weil flexibelste + günstige Plattform war hotelbooking.com. Und über diese haben wir teilweise erst am Vorabend das nächste Hotel heraus gesucht, meistens günstiger als der Aushang im Hotel. Vor Ort konnten wir keine Rabatte heraushandeln. Buchungen konnten teilweise kostenfrei geändert oder storniert werden. Und dann stellte sich irgendwann heraus, dass gar nicht alle Zimmer eines Hotels oder einer Stadt über diese Plattform angeboten werden. Hotelbookers stellt auch die GPS-Daten zur Verfügung, da es im Oman und den VAE keine Straßenadressen wie bei uns gibt. Bedingt durch die Historie sind das fast alles neu gebaute Häuser gewesen, die Installationen, Klimaanlagen etc. funktionierten überall. Das Personal ist durchweg freundlich und hilfsbereit.

 

Fürs Zelten gibt es bisher kaum organisierte Zeltplätze. Dafür aber viel Natur, wo man gerne bleiben möchte. Wenn erkennbar, soll man die Besitzer eines Grundstückes um Erlaubnis fragen. Und dann bitte seinen Müll wieder mitnehmen. Auch beim Zelten kann man sich sicher fühlen.



Kleidung , insbesondere für Frauen:


wir sind ja nur Gäste in einem fremden Land, also sollten wir uns an deren Gepflogenheiten anpassen. Dazu gehört auch die richtige Kleidung. Auch, wenn man vermeiden möchte, insgeheim von den Omanis ausgelacht zu werden. Denn die (Hawaii-) Shorts bei Männern gilt dort z.B. als Unterhose.


Frauen sollten keine durchsichtigen bzw. hautengen Kleidungsstücke tragen, kein Dekollete und keine nackten Schultern zeigen. Angemessen in alten Siedlungen sind lange Ärmel und lange Hosen/Röcke. Nur zum Besuch der Moscheen (wenn sie überhaupt für Andersgläubige zugelassen sind) war ein Kopftuch unabdingbar.


Ich habe mir daher vorher ein entsprechendes Oberteil bei einem Reiseausrüster geholt, das immer griffbereit im Tankrucksack lag (heißt dort "Kaftan"). Und habe nach wenigen Tagen freiwillig beim Motorradfahren ein sehr weites Sportoberteil angezogen, weil ich mich damit einfach wohler fühlte.


Natürlich trifft man auf Touristinnen, die im Zentrum von Muscat oder dem Freitagsmarkt in Nizwa rumlaufen wie am Strand von Südfrankreich, aber ich habe mich wegen dieser Frauen für diese Taktlosigkeit geschämt.

 

Englisch als Sprache und Arabisch als Schrift:


entgegen unseren Erwartungen konnten nicht alle Menschen im Oman fließend Englisch, insbesondere nicht außerhalb den Großraumes Muscat. Auch für die Inder war es eine Fremdsprache, in der sie meist nur die Redewendungen konnten, die für den Umgang des täglichen Lebens bzw. mit ihren Gästen erforderlich sind. Das wirkte sich aber nur dann aus, wenn man Gespräche mit ihnen führen wollte.


Die arabische Sprache kennt kein "o" und kein "e" und die arabische Schrift nur die betonten Vokale. Und dann gibt es mindestens 2 Systeme, um die arabischen Schriftzeichen in unsere lateinische zu "übersetzen".  Das führt insbesondere bei den geografischen Bezeichnungen dazu, dass es manchmal mehrere oder von unseren Gepflogenheiten abweichende Schreibweisen für einen Begriff gibt. Unsere Karte von Reise Know how hat alle wichtigen Orte zusätzlich mit den arabischen Schreibweisen versehen.

Kosten des Leihmotorrades:


aufgrund der Langzeitmiete habe ich einen Rabatt auf 40 OMR pro Tag aushandeln können. Was das jetzt in EUR ausmacht, hängt stark von der Zahlungsform ab: 

Hamood besteht bisher auf cash-Zahlung, egal ob OMR, EUR oder USD. Wir wollten uns bei ihm auf keine Diskussion einlassen und haben EUR im Flughafen von Muscat getauscht (immer noch günstiger als Bargeld aus D mitzunehmen): für einen EUR haben wir dort 0,41 OMR erhalten. Die Kreditkartenzahlungen sind aber mit einem Kurs von nur 0,45 OMR / 1 EUR belastet worden. Das hätte eine Differenz von EUR 250,- zu unseren Gunsten ausgemacht. Jetzt können wir mit der schwarzen Kreditkarte meiner Hausbank kostenfrei Bargeld im Ausland abheben, aber die omanischen Automaten geben nicht so viele OMR auf einmal raus (manchmal nur 200 OMR). Also werden wir Hamood beibringen müssen, Auslandsüberweisungen zuzulassen. Bei motoaventura in Chile haben wir auch im voraus bezahlen müssen. (es gab auch Hotels, die nur cash angenommen haben; vielleicht trauen sie ihrem Banksystem nicht. Und da die Omanis keine Steuern bezahlen, kann auch dieses Thema nicht die Ursache sein.


zur Startseite Oman

Rückwärts zum Kapitel Der Schluss


Und jetzt wäre es schön, wenn Ihr noch einen kleinen Kommentar im Gästebuch hinterlassen würdet ;-).