Unsere nächste Etappe führt nach Keylong. Dazu muss der erste und damit lang ersehnte Pass bewältigt werden: Der Rotang La (La = Pass) mit 3975 m. Damit tauschen wir dann die grüne Landschaft gegen schroffe Gebirgswelt. Gleichzeitig nimmt die Verkehrsdichte wieder zu. Die Strecke ist in höherer Lage in schlechtem Zustand, aber der Andrang der in- und ausländischen Touristen in diese Freizeitregion ist groß. Und so hat die Regierung die Benutzung reglementiert. Auch wir konnten nur mit einem Tag Verspätung die Strecke unter die Räder nehmen - das Permit fehlte. Aber nun probieren wir zum ersten Mal, ob die Enfields überhaupt bis oben kommen. Und siehe da - es geht sogar zu zweit. Was uns bremst, sind lediglich die Fotostops bei all den vielen aahs und oohs. Aber dafür scheinen sich unsere Mitfahrer nicht zu interessieren. Die kennen nur zwei digitale Gasstellungen und warten dafür am nächsten Treffpunkt mit scharrenden Hufen auf uns. Eine homogene Gruppe ist anders.

wenn 2 Dicke auf der schmalen Bergstraße ohne Randsicherung aneinander durch müssen, führt das zu km-langen Staus. Und Knubbeln von Moppeds, die auf die kleinste Chance warten, zwischen den beiden durchzukommen.
wenn 2 Dicke auf der schmalen Bergstraße ohne Randsicherung aneinander durch müssen, führt das zu km-langen Staus. Und Knubbeln von Moppeds, die auf die kleinste Chance warten, zwischen den beiden durchzukommen.
etwas widerwillig wechselten die Autos auf ihre Seite (Linksverkehr!!), da wir auf einer schönen breiten LKW-Spur unterwegs waren. Denn hier ist man auch mit kleinsten Wagen ohne Bodenfreiheit im Schlamm unterwegs.
etwas widerwillig wechselten die Autos auf ihre Seite (Linksverkehr!!), da wir auf einer schönen breiten LKW-Spur unterwegs waren. Denn hier ist man auch mit kleinsten Wagen ohne Bodenfreiheit im Schlamm unterwegs.
auf der Rotang-Passhöhe: erster unversperrter Blick nach Norden auf die 8.000er
auf der Rotang-Passhöhe: erster unversperrter Blick nach Norden auf die 8.000er
Rotang La, Nordrampe
Rotang La, Nordrampe
ab der Passhöhe nach Norden abwärts wechselten wir auf off-road und hatten die Piste fast für uns.
ab der Passhöhe nach Norden abwärts wechselten wir auf off-road und hatten die Piste fast für uns.
In einem der Rasthäuser am Rande der Strecke. Tee und Suppen sind das Standartangebot.
In einem der Rasthäuser am Rande der Strecke. Tee und Suppen sind das Standartangebot.

Keylong ist zwar nur ein Ort mit ca. 1.000 Einwohnern, aber das Verwaltungs- und Einkaufszentrum für einen weiten Umkreis. Und der einzige Ort an der Strecke mit Hotels. Von dort führt uns die nächste Etappe nach Sarchu. Auf dem Weg galt es den Baralacha La zu überwinden, 4980 m gibt die Karte an. Also ca. 2.000 m im Anstieg. Sarchu ist ein Hochtal auf ca. 4.400 m Höhe mit einer gigantischen, durch den Fluss geprägten Landschaft. Die Nacht verbringen wir in komfortabelen Zelten mit bequemen Betten und einem Aufenthaltszelt für unsere Gruppe. In der Nacht wird es empfindlich kalt. Das Thermometer fällt unter 0 Grad. Zum Glück macht uns die Höhe wenig zu schaffen und bisher ist uns das schmackhafte Essen gut bekommen.

Bald nach dem Start hatten wir eine neue Herausforderung. Aber alle kamen durch!
Bald nach dem Start hatten wir eine neue Herausforderung. Aber alle kamen durch!
Immer wieder gilt es Militärkolonnen zu überholen. Bei dem Untergrund und den schmalen Straßen nicht immer einfach. Oft sind die Fahrer aber auch kooperativ und winken uns vorbei.
Immer wieder gilt es Militärkolonnen zu überholen. Bei dem Untergrund und den schmalen Straßen nicht immer einfach. Oft sind die Fahrer aber auch kooperativ und winken uns vorbei.
Zum ersten Mal auf einem Pass knapp unter der 5.000 m Marke. So platt wie hier habe ich mich nie wieder gefühlt. Jeder Schritt benötigte alle Willenskraft und dauerte gefühlte Minuten. Die später folgenden Pässe waren nicht annähernd so schlimm.
Zum ersten Mal auf einem Pass knapp unter der 5.000 m Marke. So platt wie hier habe ich mich nie wieder gefühlt. Jeder Schritt benötigte alle Willenskraft und dauerte gefühlte Minuten. Die später folgenden Pässe waren nicht annähernd so schlimm.
LKW einer der vielen Arbeitskolonnen, die die Straßen immer wieder in Ordnung bringen. Und natürlich auch immer als Transportmittel für die Menschen herhalten müssen.
LKW einer der vielen Arbeitskolonnen, die die Straßen immer wieder in Ordnung bringen. Und natürlich auch immer als Transportmittel für die Menschen herhalten müssen.
Am Abend werden die Moppeds gewartet. Wegen der dünneren Luft hatten sie einen anderen Vergaser erhalten.
Am Abend werden die Moppeds gewartet. Wegen der dünneren Luft hatten sie einen anderen Vergaser erhalten.
Beim Abendspaziergang erwartete uns noch ein echtes Highlight dieser Tour. Der Tsarap River hat sich tief in die weiche Erdkruste gefressen und seine Spuren hinterlassen.
Beim Abendspaziergang erwartete uns noch ein echtes Highlight dieser Tour. Der Tsarap River hat sich tief in die weiche Erdkruste gefressen und seine Spuren hinterlassen.

Der nächste Tag führt uns nach Leh. Aber davor haben die Götter noch drei Pässe gelegt. Wir starten daher früh und müssen zunächst auf den Nakee La. Anschließend über den Lachulung La und dann noch über den Taglang La, mit 5350 m der zweithöchste Pass der Welt. Zusätzlich zur dünnen Luft machen uns die schweren, schwachen Lastwagen mit ihren Abgaswolken das Leben schwer. Die letzten 60 km rollen wir durch das Tal des Indus bis nach Leh.

Durch eine großartige Felslandschaft
Durch eine großartige Felslandschaft
Kamelreiten auf der Tanglang Hochebene.
Kamelreiten auf der Tanglang Hochebene.
Nomadenlager auf der Hochebene
Nomadenlager auf der Hochebene
Abenteuerliche Brücken
Abenteuerliche Brücken
Wir haben uns einen Nagel in den Reifen gefahren. Mit Makshood als Fast Assistance kein Problem. Nach einer 1/4 Stunde rollen wir wieder.
Wir haben uns einen Nagel in den Reifen gefahren. Mit Makshood als Fast Assistance kein Problem. Nach einer 1/4 Stunde rollen wir wieder.
Kloster Thiksey kurz vor Leh
Kloster Thiksey kurz vor Leh