Es ist schon ein bißchen schwierig, bei einem so schmalen Land wie Chile nicht auf denselben Strecken wie beim ersten Mal unterwegs zu sein.

 

Also nehmen wir für den Rückweg auf jeden Fall die Querung durch den südlichen Salar de Atacama; dann mussten wir (ungeplant) in die gräßliche Stadt Antofagasta (um Geld und Sprit zu tanken), ein Besuch bei der Mano del Desierto mit der eigenen Maschine ist natürlich ein Muß; der nächste Abzweig zur Küste danach führt nach Taltal. Aber an der Küste ist kein Durchkommen, also zurück auf die ruta 5, und erst 100 km weiter geht eine Piste von der Hochebene in 800 m wieder runter ans Meer, in den Nationalpark "Pan de Azucar" (Zuckerbrot). Auf die Strecke am Pazifik entlang zwischen Bahia Inglese und Huasco freuen wir uns schon, einen Ruhetag haben wir noch in Huasco, und dann auf der ruta 5 nach Valparairo, um am nächsten Tag das Mopped im Hafen abzugeben...

An diesem Abzweig haben wir schon 2x vorbeigeschaut, wenn wir zum Sicopass unterwegs waren; jetzt geht's endlich über die weiße Fläche des Salzsees, die sich dann im Detail als sehr interessant herausstellte ....

...denn es gibt tatsächlich noch Wasser darunter, was streckenweise die Straße zum Einsturz und jetzt zu Umleitungen geführt hat, mit total verkrusteten Salzformationen, auf denen ich aber sehr sicher und fest stehen konnte, ...

... dieser schöne grüne See lädt mich aber kein bißchen zum Baden ein ...

... und jetzt auch noch eine Straße aus Salz, wo Jan doch bei uns im Winter immer die gesalzenen Straßen meidet, ....

nach dem Salar schlängelt sich die Piste durch einen Bergrücken durch, auf dem heftiger LKW-Verkehr war. Die Fahrer winkten uns alle begeistert zu, denn wir waren weit und breit die einzigen anderen Verkehrsteilnehmer. Da es langsam von den 2.600 m des Salars abwärts ging, wurde es heiß genug, dass die Luft wieder flimmern konnte.

In Baquedano sollte alles nachgefüllt werden: Portemonnaie, Magen und Tank. Der Bankautomat funktionierte überhaupt nicht, in der Bodega waren wir die einzigen Gäste, und leider hat mich dieser alte Wassertank an der Eisenbahnstrecke auch nicht an unseren Tank erinnert.

 

Das fiel Jan erst an einer Mautstation ein; das Navi zeigte die nächste Tankstelle erst in Antofagasto an, eigentlich 20 km zu weit für die normalen Berechnungen. Also spritsparend fahren und hoffen, dass in den Leitungen noch genügend Reserve war ...........

In die Hafenstadt Antofagasta ging die Strecke zwar abwärts, aber mit so heftigem Gegenwind, dass Jan nicht rollen lassen konnte; es reichte dann aber bis zu einer Copec-Tankstelle, wo der Tank mit 21 l gefüllt wurde (sonst ca. 17 l ). Dort gab es auch endlich einen funktionierenden Geldautomaten.

 

Hier die Bahnanlagen in der Nähe des Kupferhafens mit Blick auf die dominierende Schrift am Hang.

 

Kommentar des elches: Antofagasta ist, wie wennse 1968 in den Kohlenpott reingefahren wärst...

... aber in unserer neuen guten Stimmung konnten wir sogar feststellen, dass es dort schöne Ecken gibt.

wir nähern uns dem Nobelviertel mit den modernen Hotels und Golfanlage...

Hochbetrieb an der Mano: und unaufgefordert bot sich jemand an, uns zusammen zu fotografieren, was wir diesmal angenommen haben.

erster Eindruck von Taltal: wir haben uns verfahren :-(( und man hat uns nach Norwegen gebeamt...

...nur dass dort neben deren bunten Häusern keine Palmen oder Oleander wächst...

Für Jan ist dieser Ort die positivste Überraschung des Urlaubes geworden. Ich konnte ein Zimmer mit Blick aufs Meer ergattern, Frühstück auf der See-Terrasse, und eigentlich wollten wir gar nicht weiter: zum ersten Mal Sommer-Feeling :-))

Der "Pan de Azucar" ist eigentlich berühmt für die Humboldt-Pinguine, aber uns haben Pelikane, Möven, die knubbeligen Kakteen und die vielen schönen Sandbuchten gereicht. An 2 Stellen gab es sogar so etwas wie touristische Infrastruktur wie Sonnenschirmverleih oder Gastronomie.

...die nächste ...

und wieder ein menschenleerer Strand ettliche km weiter, aber keine Zeit zum Bleiben :-(

wovon die Stadt Chanaral lebt: die Verladestation am Hafen, wo vor allem die Minenerzeugnisse des Hinterlandes auf die Reise nach Übersee gehen.

munteres Badeleben in Bahia Inglese (übersetzt: englische Bucht), im Einzugsbereich der großen Stadt Copiapo, das als schönste Badegegend Chiles gilt.

dort führt die Piste auch direkt an Strand und Pazifik entlang...

... aber ca. 90 km später, in the middle of nowhere, haben wir unsere allererste Reifenpanne mit einem Motorrad. Und nur eine Luftpumpe, aber kein Reifenspray dabei. Es läßt sich kein Loch und kein Fremdkörper feststellen, also versuchen wir es mit aufpumpen. Und das hält sogar die 113 km bis Huasco durch, in denen wir nur 2 ganz kleinen Ansiedlungen begegnen.

 

Aber das und die anderen Lichtverhältnisse überlagern die Eindrücke der restlichen Strecke, sodass ich diese Strecke beim ersten Mal als viiiiel schöner in Erinnung habe.

 

Vielleicht hätte es in den kleinen Orten auch "gommistas" gegeben, denn diese kleine Hinterhofklitsche hätten wir ohne genaue Beschreibung nie gefunden. Klar, dass Jan das Rad selber ausbauen musste, damit es überhaupt repariert wurde. Aber trotz der primitiven Mitteln wurde professinell gearbeitet und schließlich nur die Felge wieder glattgeschliffen.

Rückweg mit dem Reifen mit Blick über Huasco.

 

 

Den freien Nachmittag haben wir dann endlich an dem Strand hinter dem Leuchttum verbracht, weit entfernt von den Einheimischen, und den anrollenden Wellen zugesehen...

an der menschenleeren Küste entlang, wo es niemanden stört, aber optimale Bedingungen herrschen, werden ständig neue Windkraftparks gebaut.

Valparaiso, eine typische Straßenszene mit den schönen alten + bunten Holzhäusern, am Hang gelegen, vielen Kabeln über Kopfhöhe und eine künstlerische Darstellung...

 die häufige Polizeipräsenz in lustiger Form

So, das Mopped haben wir bei der Spedition abgegeben. In ein paar Stunden geht unser Flug vom Aeropuerto Internacional Comodoro Arturo Merino Benítez, kürzer: SCL

Und weil alles so schön geklappt hat, keine Unfälle passierten, keine nennenswerten Probleme auftraten, die uns das Leben schwer gemacht hätten, und weil elch und elchin eine glückliche Zeit hatten, an der Ihr hier ein bißchen teilhaben durftet, haben wir uns eine kleine Abschiedsmahlzeit im Casa del Bosque, dem besten Weingut Chiles im Jahre 2013 und unter den Top Ten of the World, gegönnt.

 

Lust bekommen, selber los zu fahren? Na dann los, alles ist möglich!

 

Eure elche